Teilemarkt in Lipsheim 2022

Erstmals seit 5 Jahren wieder durchgeführt

Auf der RetroClassics 2022 im April stand Fabrice Reithofer auf unserem Stand und teilte mit, dass der Teilemarkt in Lipsheim wieder – und erfreulicherweise an der ursprünglichen Stelle an den Sportplätzen – stattfinden würde. Wie er sagte, kam die Gemeinde Lipsheim auf ihn zu, um den Markt wieder ins Leben zu rufen.

Im Jahr 2015 war der Markt ja zunächst aufs freie Feld etwa 3 Kilometer außerhalb des Ortes verlegt worden. Ab 2019 wurde er, wohl aufgrund zu teurer Anforderungen der Behörden an die Sicherheitsvorkehrungen, endgültig abgesagt. Die Versuche, den Markt nach Hördt ins Hippodrom zu verlegen, scheiterten weitestgehend an internen Streitigkeiten der Veranstalter, die dazu führten, dass nur noch wenige Anbieter kamen.

Nun also ein neuer Anlauf. Am Freitag, 23.9.2022, fuhr ich ziemlich gespannt nach Straßburg und kam gegen 12 Uhr auf dem großen Parkplatz auf einer Wiese an. Hier ist gegenüber früher, als ganz Lipsheim vollgeparkt und ziemliche Wege zu laufen waren, ein großer Fortschritt eingetreten, der sich insbesondere zeigt, wenn man schwere oder unhandliche Teile “erjagt“ hat …
Schlecht fand ich, dass man entweder bis 14 Uhr warten mußte, um dann für den Freitag Nachmittag für 7 € aufs Gelände zu kommen, oder man für den sofortigen Zugang nur für den Freitag 20 € berappen mußte. Die 3-Tageskarte, die ebenfalls für 20 € zu haben ist, gilt auch erst ab 14 Uhr.

Da ich noch nicht ins Hotel konnte und auch nicht warten wollte, zahlte ich also zähneknirschend. Allerdings lohnte es sich. Der hohe Eintritt schreckte noch viele Besucher ab, so dass kein Gedränge war und Händler auch Zeit für eine Unterhaltung hatten. Im Lauf des Mittags fand ich einen Großteil der Posten, die auf meinem Einkaufszettel für 203 und 402 standen. Gegen 17 Uhr fuhr ich dann ins Hotel und von dort mit der Straßenbahn zum Abendessen ins Zentrum von Straßburg.

Am Samstag früh war ich gegen 8.30 auf dem Parkplatz. Einparken ging ziemlich zügig, vor der Kasse hatte sich allerdings eine mehrere hundert Meter lange Schlange gebildet. Da ich schnell Bekannte traf, verging die Wartezeit trotzdem wie im Flug. Telefonisch verabredete ich mich von dort auch mit Registermitgliedern, die schon auf dem Gelände waren.

Die Interessenten stauten sich am Samstag morgen
Die Interessenten stauten sich am Samstag morgen

Über Nacht waren noch weitere Händler angekommen, so dass einige Lücken, die am Freitag noch vorhanden waren, geschlossen wurden. Noch ist der Markt nicht 100%ig wieder so, wie er vor 2017 war, aber man ist auf einem guten Weg. Was ich wirklich vermisst habe, waren die großen Stände der Anbieter von Nachfertigungsteilen wie NeoRetro, Renel, ENPI etc., die geschlossen durch Abwesenheit glänzten. Tlw. ist es wohl so, dass sich während des Corona-Lockdowns die Besitzverhältnisse geändert haben und wegen nicht ausreichender Personaldecke nur noch per Internetshop verkauft werden soll. Vielleicht sind aber im nächsten Jahr wenigstens ein oder zwei dieser Anbieter wieder vor Ort.

Im Lauf des Samstags traf ich rund 20 Registermitglieder, die tlw. sogar aus Hamburg angereist waren. Da nicht mehr viel auf meiner Einkaufsliste fehlte, konnte ich ohne Hektik stöbern und Kontakte pflegen. Schön war, dass ich auch einige Mitglieder persönlich kennen lernen konnte, mit denen ich bisher nur schriftlichen Kontakt hatte. Gefreut hat mich auch , dass mehrere Fahrzeuge des “Conservatoire Transport” aus Wissembourg als kleine Ausstellung vor Ort waren und Werbung für die absolut sehenswerte Sammlung von Bussen und Nutzfahrzeugen, die Sonntags besichtigt werden kann, machten.

Fahrzeuge der Sammlung aus Wissembourg
Fahrzeuge der Sammlung aus Wissembourg
Matford V8 aus dem Jahr 1939 für 15.000 €
Matford V8 aus dem Jahr 1939 für 15.000 €

Einen Fehler habe ich aber doch gemacht: Auf einem Stand wurde ein Leichtmotorrad “Cyclo-Moto P 1 Monsieur” aus dem Jahr 1921 in wunderbar patiniertem, technisch gutem Zustand für 3.500 € angeboten. Statt sofort zuzuschlagen, lief ich noch eine “Überlege-Runde”. Als ich wieder beim Händler war, sah ich das Motorrad gerade noch verschwinden.…

Diese Peugeot Cyclo Moto aus dem Jahr 1921 für 3.500 € habe ich mir vor der Nase wegkaufen lassen...
Diese Peugeot Cyclo Moto aus dem Jahr 1921 für 3.500 € habe ich mir vor der Nase wegkaufen lassen…

Gemeinsam mit einigen Registermitgliedern wurde dann noch Flammkuchen gegessen, bevor ich mich gegen 15 Uhr wieder auf den Heimweg machte. Auf dem Parkplatz waren dann neben Unmengen DS etc. auch noch einige Schätzchen zu entdecken: