In den Jahren 1928 – 1931 wurden 31 Fahrzeuge des Peugeot Typ 184 gebaut, davon jedoch nur 15 Exemplare tatsächlich verkauft. Diese wurden durchweg als rollende, motorisierte Chassis ausgeliefert und von verschiedenen Karosseriebaubetrieben ganz nach den Wünschen der Käufer „eingekleidet“.
Es waren im obersten Luxussegment angesiedelte Autos, die ähnlich wie Rolls Royce oder Maybach das hohe soziale Niveau ihrer Besitzer zeigen sollten.
Der hier gezeigt Wagen ging an die Pariser Firma Labourdette, die auf Kundenwunsch die heute wieder äußerst eindrucksvolle Landaulet – Karosserie baute.
Über die weitere Geschichte des Wagens ist wenig bekannt. Er befindet sich seit etwa 1985 im Besitz des Musee Peugeot in Sochaux. Als einziger noch bekannte überlebende Wagen des Typs wurde er im wahrsten Sinne des Wortes als Wrack erworben.
Bevor man sich an die Restauration machte, suchte man lange nach Informationen zum Auto. Zu technischen Details wurde man im eigenen Archiv relativ schnell fündig. Aber bei der Karosserie tappte man im Dunkeln; sehr lange gab es nur durch das 1972 von Henri Labourdette veröffentlichte Buch „Un siecle de carrosserie Francaise“ einige wenige Anhaltspunkte. Endlich wurde man in der Schweiz bei einem ehemaligen Besitzer eines Typ 184 fündig, der viele wertvolle Informationen beisteuern konnte. Weitere Details zum Verständnis der Labourdette-Bauweise lieferte das Schlumpfmuseum in Mulhouse.
Der erste Schritt zur Restauration der Karosserie war die Suche nach Firmen, die Stoffe, Leder und weitere Materialien der Inneneinrichtung originalgetreu nachfertigen konnten. Als man diese gefunden hatte, wurde im Jahr 2004 mit der Restauration der beweglichen Teile der Landaulet-Karosserie sowie der Wiederinstandsetzung der Holzbestandteile der Sitze begonnen.
Parallel dazu waren die Techniker an Chassis und Motor tätig. Schiebermotoren waren bei Peugeot von 1921 – 1928 im Programm. Den Vorteilen wie hohe Hubraum-Leistung und sehr ruhiger Lauf standen hohe Produktionskosten und hoher Kraftstoffverbrauch gegenüber, was dann schließlich während der Wirtschaftskrise zum Aus für diese Motoren führte.
Der Motor wurde total auseinandergenommen und die Mechaniker unter Leitung von Guy Jacquemot mussten sich zunächst in die Eigenheiten und extrem vielen Bauteile des Schiebers einarbeiten. Selbstverständlich wurden auch alle Anbauaggregate, das Getriebe, die Bremsanlage etc. total überholt. Fehlende Teile wie Bremsankerplatten, Auspuff, Wasserpumpe und Ähnliches wurde von Hand nach den ursprünglichen Plänen nachgefertigt.
Diese Arbeiten waren im Mai 2006 abgeschlossen, Karosserie und Inneneinrichtung wurden Ende 2007 fertig. Erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde der Wagen, der heute als das „Herzstück des Peugeot-Museums“ bezeichnet wird, auf der Retromobil 2008 in Paris.