Der westlich von Bordeaux gelegene, rechtlich selbstständige Vorort hat rund 74.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt im Departement Gironde.
Hier befindet sich der Flughafen von Bordeaux (Kennung BOD). Bereist 1910 gab es hier eine Flugschau in deren Folge dort das Aérodrome de Beau-Désert entstand. In den Jahren 1917/1918 beherbergte der Flugplatz ein amerikanisches Militärkrankenhaus. Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Flugplatz ausgebaut, erlangte in der Zwischenkriegszeit jedoch nie überregionale Bedeutung. Wegen der geplanten Nutzung als Militärflugplatz wurde die Betriebsfläche bis 1935 vervierfacht.
Der Ausbau, sowohl des militärischen, als auch des zivilen Bereichs, ging bis zum 6. Juni 1940 weiter; an diesem Tag wurde der Flugplatz Ziel eines deutschen Luftangriffs. Nach Frankreichs Niederlage trafen bereits Ende Juni deutsche Maschinen (Focke-Wulf FW 200, später auch Heinkel HE 177 und Junkers JU 88) ein, die zur Seekrieg-Führung bestimmt waren. In diesen Jahren wurde Mérignac erneut Ziel von Luftangriffen, diesmal von alliierten Bombern. Die US-Luftstreitkräfte betrieben Airfield Y-37, so der alliierte Codename, von Dezember 1944 bis Juli 1945, allerdings ohne dort fliegende Einheiten stationiert zu haben.
Die französische Armée de l’air stationierte ab Oktober 1945 die 21. Bomberstaffel auf dem Platz, die Post nahm mit Junkers Ju 52 noch im Dezember des Jahres die nächtlichen Luftpost-Flüge wieder auf und auch Air France nahm Bordeaux in ihr Streckennetz auf.
Nach Auflösung der 21. Bomberstaffel 1949 wurde der militärische Bereich des Flugplatzes ab 1951 eine US Air Base. Da Frankreich nach wie vor zivile Flüge durchführte, blieb der Flugplatz ein “Zankapfel” zwischen den USA und den Franzosen, so dass die Air Base, auf der lediglich einige Transportflugzeuge stationiert waren, bereits 1958 wieder geschlossen wurde.
