Die westfranzösische Hafenstadt mit etwas mehr als 77.000 Einwohnern ist Hauptstadt des Départements Charente-Maritime. Im Großraum leben knapp 210.000 Menschen. Die Stadt ist ein wichtiges Schifffahrts-, Handels- und Fremdenverkehrszentrum. Die Entfernung zu den nächsten Großstädten Nantes im Norden bzw. Bordeaux im Süden beträgt rund 150 bzw. 190 km. Nach paris sind es 460 km.
Im fünf Kilometer entfernten Vorort La Pallice baute die Organisation Todt ab April 1941 einen U-Boot-Bunker, der noch vorhanden, aber öffentlich zugänglich ist. Ab 1943 unterhielt die Kriegsmarine ein Marinelazarett in der Stadt.
Die Stadt La Rochelle sowie die Hafenanlagen in La Pallice blieben bis zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht am 8. Mai 1945 in deutscher Hand. Im Rahmen eines Stillhalteabkommens zwischen dem deutschen Festungskommandanten Vizeadmiral Ernst Schirlitz und dem französischen Unterhändler, dem Fregattenkapitän Jules Hubert Meyer wurde vereinbart, auf eine befohlene Zerstörung der Stadt- und Hafenanlagen zu verzichten, sofern die alliierten Truppen die in La Rochelle eingekesselten Deutschen nicht angreifen würden. Diese „Konvention von La Rochelle“ führte schließlich dazu, dass Stadt- und Hafenanlagen nach der deutschen Kapitulation unversehrt übergeben werden konnten, während andere Atlantikstädte wie z. B. Royan noch im April kurz vor Kriegsende völlig zerstört wurden.