Audincourt

Die Gemeinde mit ~ 13.500 Einwohnern ist nach Montbéliard die viertgrößte Stadt des Départements Doubs. Sie erstreckt sich im Süden des Beckens von Montbéliard, am rechten Ufer des Doubs, der hier in einem weiten Bogen um die Höhen des Bois de Voujeaucourt fließt, am Nordrand der äußersten Ausläufer des Juras.

Am Doubs unterhalb von Audincourt wurde 1616 ein Schmiede- und Eisenwerk gegründet, das den Grundstein für die spätere industrielle Entwicklung der Gemeinde legte. Die Eisenerzvorkommen in der Umgebung, die umliegenden großen Wälder und die Wasserkraft des Doubs bildeten die wichtigen Faktoren für diesen Standort. Während des Dreißigjährigen Krieges brannte das Eisenwerk ab und der Betrieb erst 1650 wieder aufgenommen.

Der Beginn des 19. Jahrhunderts war geprägt durch die Industrialisierung, die Vergrößerung der Eisenwerke und die Gründung der Spinnerei und Weberei Japy im Jahr 1819. Anfang des 20. Jahrhunderts gründete Peugeot eine Fabrik, in der mechanische Bauteile für Automobile hergestellt wurden. Damit wurde Audincourt neben Montbéliard zum zweitwichtigsten Industriezentrum. Die Krise in der Industrie begann ab 1965 mit dem Niedergang der Textilfabriken und setzte sich 1968 bis 1971 mit der Schließung der Eisenwerke fort. Dies führte zu einer Diversifizierung der Industrie und zur Ansiedlung neuer Branchen in den 1970er Jahren.

Mit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Montbéliard–Morvillars wurde Audincourt 1868 an das französische Eisenbahnnetz angeschlossen. Die Bahnstrecke ist heute nicht mehr befahrbar und wurde stellenweise abgebaut.

1887 wurde eine Dampfstraßenbahn nach Hérimoncourt eröffnet, die 1904 nach Montbéliard verlängert wurde und eine Zweigstrecke nach Mandeure aufwies. 1932 wurde der Betrieb des Tramway de la Vallée d’Hérimoncourt wieder eingestellt.

Heute bietet Audincourt mehr als 6300 Arbeitsplätze. Wichtigster Arbeitgeber ist die Faurecia (Peugeot SA), die in ihren drei Fabriken zur Herstellung von Zubehörteilen für Autos rund 1200 Personen beschäftigt. Des weiteren gibt es zahlreiche kleinere Unternehmen, die als Zulieferer für den Automobilbau tätig sind. Zu den weiteren wichtigen Industriezweigen zählen das Baugewerbe, die Mikromechanik, die Kunststoff- und Metallverarbeitung.

Der Eingang zur Peugeot-Fabrik. Das Foto stammt vermutlich aus dem 1910er Jahren, der Wagen dürfte ein Lion-Peugeot sein.
Der Eingang zur Peugeot-Fabrik. Das Foto stammt vermutlich aus dem 1910er Jahren, der Wagen dürfte ein Lion-Peugeot sein.
Selber Ausschnitt, das Auto ist wohl ein ab 1919 gebauter Peugeot Typ 163. Daher ist das Bild etwa 10 Jahre jünger wie das oben.
Selber Ausschnitt, das Auto ist wohl ein ab 1919 gebauter Peugeot Typ 163. Daher ist das Bild etwa 10 Jahre jünger wie das oben.