Peugeot stellte im Jahr 1929 zwar schon seit 40 Jahren Automobile her, aber die Großserienproduktion im wirklichen Sinne begann erst mit dem in diesem Jahr vorgestellten Typ 201. Dieser errang schnell einen guten Ruf für hohe Qualität und Zuverlässigkeit.
Der 201 bediente die untere Mittelklasse, schnell folgten die Typen 301 und 401.
Die Baureihe wurde ab Ende 1934 vom Typ 601 nach oben abgeschlossen, der von einem 6-Zylinder Reihenmotor mit 2,2 Liter Hubraum, der knapp 60 PS leistete, angetrieben wurde. Der Oberklassewagen war mit Einzelradaufhängung vorn, Trommelbremsen auf allen 4 Rädern und einer halbelliptischen hinteren Federung ausgestattet.
Er wurde ab Werk mit 18 verschiedenen Karosserievarianten angeboten. Weitere – wie z.B. der spektakuläre Convertible „601 – Eclipse“ – wurden von Karosseriebaufirmen eingekleidet. Hier ist nur auf die Creationen der Firmen Pourtout oder Meulemeester hinzuweisen. Insgesamt wurden in rund 1 ½ Jahren knapp 2.000 Peugeot des Typs 601 gebaut.
Der hier präsentierte Peugeot 601 Roadster stammt aus dem Jahr 1934 und ist mit einer extrem seltenen Werks-Karosserie versehen. In den 1930er Jahren wurden die Peugeot 601 häufig Preisträger bei den in dieser Zeit sehr beliebten „Concours d’Elegance“-Veranstaltungen.
Vom zweisitzigen 601 – Roadster wurden nur 109 Exemplare gebaut. Man vermutet, dass maximal 20 Exemplare bis heute überdauert haben. Wahrscheinlich ist der hier vorgestellte 601 der einzige der Baureihe, der sich in Nordamerika befindet. Der Wagen blieb von seinem Verkauf im Jahr 1934 bis Mitte der 1990er-Jahre in Frankreich. Dann kam er in die Niederlande, wo man eine fünfjährige Überholung und Restaurierung durchführte, bevor er in eine wichtige niederländische Peugeot-Sammlung integriert wurde. Als diese aufgelöst wurde, kam er über eine Auktion in die USA zum derzeitigen Eigentümer.
Das Auto besitzt eine auffällige, einzigartige Kombination von dunkelblau lackierter Karosserie mit roten Zierlinien, roten Dach und in rotem Leder gehaltenen Interieur.
Die sportlichen Linien der Karosserie werden durch das Fehlen von Trittbrettern hervorgehoben, die vorderen Kotflügel enden vor der Türlinie. Die niedrig montierten Scheinwerfer sowie die über die ganze Fahrzeuglänge laufende einzelne Zierleiste heben in Einheit mit dem hinter dem „Schwiegermuttersitz“ außen montierten Ersatzrad die stattliche Länge des Wagens von deutlich über 5 Meter hervor.
Der in Chrom eingefasste Kühler, die Luftklappenverzierungen an der Motorhaube, die komplett umlegbare Windschutzscheibe sowie die verchromten Stoßstangen tragen ebenfalls zur einzigartigen Eleganz dieses ganz besonderen Automobils bei.
Obwohl das Auto als „Roadster“ beworben wurde, ist es mit herunterkurbelbaren Seitenscheiben versehen und somit eher als Cabriolet zu bezeichnen.
In den Niederlanden gibt es einen weiteren, sehr ähnlichen, aber in Details abweichenden 601 Roadster mit Werkskarosserie.