1889 – 1929 – die ersten 40 Jahre
Die RetroClassics nutzte erstmals alle Hallen auf dem Gelände am Stuttgarter Flughafen, insgesamt rund 100.000 m² Ausstellungsfläche. Es wurden mit etwa 1.200 Ausstellern, rund 2.800 ausgestellten Fahrzeugen und 57.000 Besuchern neue Rekorde erreicht.
Wir hatten auf der Galerie der Halle 1 (allein diese Galerie verfügt mit 5.000 m² über mehr Ausstellungsfläche als die größte Halle auf dem alten Messegelände Killesberg) ähnlich wie im letzten Jahr etwa 300 m² und zusätzlich einen Besprechungsraum zur Verfügung.
Auch für dieses Jahr hatten wir uns wieder etwas ganz besonderes ausgedacht: Nachdem die Motorfahrzeugfertigung bei der Fa. Peugeot im Jahr 1889 – allerdings noch mit einer Serpollet-Dampfmaschine – begann, lautete unser Motto
120 Jahre Peugeot – Automobile: 1889 – 2009 – die ersten 40 Jahre
Bereits kurz nach unserer Eclipseschau auf der RetroClassics war ich im April 2008 im Musee Peugeot in Sochaux und habe mit dem Direktor, Herrn Loic Hennouil, vereinbart, dass wir als Glanzstück der Schau 2009 ein sehr wichtiges Exponat nach Stuttgart bekamen – den letzten noch bekannten Wagen von nur 31 gefertigten Exemplaren des Typ 184. Dabei handelt es sich um eine beeindruckende Repräsentationslimousine aus dem Jahr 1929 mit einem 6-Zylinder Schiebermotor.
hinten Typ 161 Quadrilett, vorn Typ 184 SS
Des Weiteren sprach ich Herrn Hermann Layher, der mit den in den Technikmuseen in Sinsheim und Speyer stehenden Peugeots ja auch Mitglied des Registers ist, wegen eines Exponates an. Erfreulicherweise bekam ich eine positive Resonanz und so konnten wir mit einem Peugeot Typ 16, Baujahr 1897 den mit weitem Abstand ältesten Wagen der gesamten Messe auf unserem Stand präsentieren. Einzige Auflagen waren, dass der Wagen in einem geschlossenen Hänger transportiert werden muss und das wir Prospekte des Museums in Sinsheim auslegen sollten, was wir natürlich gerne getan haben.
Im Lauf des Jahres sprach ich noch verschiedene Registermitglieder wegen Ausstellung ihrer Fahrzeuge an, sodass wir letztlich mit 9 Fahrzeugen den Fortschritt der Produktion von Beginn des Automobilbaus bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts zeigen konnten:
- Peugeot Typ 16 Vis a Vis 1897 Museum Sinsheim
- Lion-Peuget VC 6/7 HP 1907 Bernhard Orth
- Lion-Peugeot VC2C 1910 Josef Treffler
- Peugeot Typ BP1 “Bebe” 1913 Werner Honold
- Motorrad 3 1/2 HP 1922 Alexander Gerstle
- Peugeot Typ 161 Quadrilette 1923 Margit Schwed
- Peugeot Typ 172 Coupe 1927 Peter Seeger
- Peugeot Typ 190 S 1929 Werner Honold
- Peugeot Typ 184 “Sans Soupape” 1929 Musee Peugeot
Sehr gefreut hat mich das Engagement von Margit und Martin Schwed, die ihre Quadrilette extra zur Ausstellung aus Wien gebracht haben und mit ausgesprochen schöner zeitgenössischer Kleidung für Aufsehen an unserem Stand sorgten.
Auf diesem Wege möchte ich mich nochmals bei allen, die Fahrzeuge zur Verfügung gestellt haben, bedanken. Für das Funktionieren von Auf- und Abbau sowie der Standbetreuung stand mir wieder das bewährte Team Ilse und Egon Gothmann, Inge und Heiner Neubauer sowie meine Frau zur Seite, bei denen ich mich auch ganz herzlich bedanken möchte.
Die schon traditionelle Bewirtung auf unserem Stand wurde u.a. von etwa 50 Registermitgliedern – so viele gaben sich zumindest zu erkennen – genutzt. Nachdem das in etwa 20 % aller unserer Mitglieder sind, bin ich damit sehr zufrieden. Auch ansonsten war unser Auftritt wieder von Erfolg gekrönt:
Neben dem ältesten Wagen der ganzen Messe (in dem der Veranstalter, Herr Herrmann, z. B. dann auch Fernsehinterviews gab) bekamen wir bei unserem 8. Auftritt zum dritten Mal einen der raren Preise – von denen es bei etwa 2.800 ausgestellten Fahrzeugen nur 26 gibt. Dieses Mal ging der Pokal für das imposanteste Vorkriegslandaulett an den Typ 184.
Dieser Erfolg wurde in der weltweit an die Mitglieder der L’Aventure Peugeot versendeten Zeitschrift publiziert.
Die Pokalübergabe am Sonntag Nachmittag auf der Bühne in Halle 1 vor großen Publikum nahm ich wahr, um mich öffentlich bei Peugeot Deutschland und dem Musee Peugeot für die seit Jahren laufende Unterstützung, insbesondere bei der Ausstattung und Finanzierung des Clubstandes auf der RetroClassics zu bedanken.
Erstmals war auch die Peugeot Deutschland GmbH mit einem eigenen Stand in Halle 1 auf der RetroClassics vertreten. Thema dort war „Die großen Cabrios“ – neben 504 und 308 CC wurden aus dem Vorkriegssegment zwei 402 Eclipse und ein sehr seltener 402 Decouvrable ausgestellt. Ein weiteres Highlight war der letzte noch bekannte 601 Eclipse, der erst kurz zuvor in den Besitz des Musee Peugeot übergegangen war und auf der RetroClassics erstmals auf einer Messe präsentiert wurde. Auf diesem Stand waren auch die Amicale Peugeot Deutschland, Peugeotmuseum Sochaux sowie der 504 CC-Club präsent.
