In den 1930er Jahre bieten fast alle Hersteller Cabriolets an, da die Karosserievariante zu dieser Zeit sehr beliebt, jedoch ziemlich einfach und mit niedrigen Kosten zu bauen waren. So konnte man eine große Vielfalt an Modelle bieten. Der Aufbau war relativ problemlos, da es ja nur selten selbsttragende Karosserien gab und das Cabrio einfach auf den vorhandenen Rahmen aufgesetzt werden konnte.
Auch Peugeot entzieht sich dieser Logik nicht und produziert 1939/1940 den Kleinwagen 202 als Cabrio. Nachdem Krieg wird der 202 als dann BH (H steht für hydraulische Bremsen) zwischen 1946 und 1949 weiter gebaut.
Um den 201, der einer der großen Erfolge des Peugeot-Konzerns, aber inzwischen in die Jahre gekommen war, zu ersetzen, stellte man 1938 den 202 vor. Er war der letzte und zugleich kleinste Spross der Familie der Stromlinienwagen “Fuseaux-Sochaux”, die 1935 mit dem 402 begonnen worden war.
Der Basis-202 war ein kleiner, aber eleganter Berline mit vier Türen und vier Plätzen. Der Wagen erhielt einen 4-Zylinder Reihenmotor mit 1.133 ccm, der 30 PS entwickelt. Das Auto war sehr wirtschaftlich und zuverlässig, daher wurden bereits im ersten Jahr mehr als 20.000 Exemplare abgesetzt.
1939 wurde die 202-Palette um eine Cabriolet-Version erweitert. Um nicht in Konkurrenz mit der eigenen 202 – Cabriolimousine (Decouvrable) zu geraten, wurde das Cabriolet ausschließlich als Zweisitzer angeboten.
Das hatte auch praktische Gründe, da dadurch ausreichen Platz für das Dach vorhanden war. Die Linie wurde noch eleganter, da auf das auf dem Kofferraum liegende Reserverad verzichtet und dieses im Kofferraum untergebracht wurde.
Leider hatte das Vorkriegs-202- Cabrio nur wenig Zeit, sich auf dem Markt zu behaupten, da schon wenige Monate nach der Vorstellung der Überfall der Nationalsozialisten auf Frankreich begann.
Die Produktion dieses Autos wurde mit Beginn deutschen Invasion eingestellt. Nach der Besetzung der Peugeot-Fabriken wurden unter Leitung der “Organisation Todt” kriegswichtige Fahrzeuge gebaut. Für einen Kleinwagen wie den 202 – und schon gar nicht für das darauf basierende Cabrio – war kein Bedarf mehr vorhanden.
Ab 1945 wurden im Werk Sochaux zunächst wieder 202er aus noch vorhandenen Vorkriegsteilen gebaut. Ab 1946 läuft die Produktion des 202 BH richtig an. Auf dieser Basis – mit hydraulischen Bremsen – wurden bis 1949 202-Cabrios weitergebaut.
