Cherbourg

Die Stadt mit heute knapp 80.000 Einwohnern liegt an der Nordküste der Halbinsel Cotentin direkt am Ärmelkanal.

Sie hat einen Seehafen mit einer Flottenbasis der französischen Marine und einem nennenswerten Yachthafen. Der Hafen hat heute die zweitgrößte künstliche Reede der Welt.
Am 10. April 1912 legte die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt hier einen Zwischenstopp ein. Da sie für die Docks zu groß war, wurden die 281 zusteigenden Passagiere auf zwei Tenderbooten zum Schiff gebracht. Nachdem sie eineinhalb Stunden in Cherbourg auf Reede lag, begann sie ihre Überfahrt in Richtung New York, auf der sie unterging. Cherbourg war somit der erste der letzte kontinentale Hafen der Titanic.

Cherbourg ist seit 1858 Endpunkt der Eisenbahnlinie Paris–Caen–Cherbourg.

Am 19. Juni 1940 wurde die Stadt von den Truppen der deutschen Wehrmacht eingenommen. Von 1940 bis 1943 unterhielt die Kriegsmarine ein Lazarett und von 1940 bis 1942 lag hier auch eine Seenotfliegerstaffel. Im Juni 1944 wurde die Stadt im Rahmen der Landung in der Normandie Schauplatz der Schlacht um Cherbourg, die mit ihrer Eroberung durch das VII. US-Corps unter General J. Lawton Collins am 26. Juni 1944 endete. Sie verursachte hohe Verluste an Menschenleben, viele Verwundeten und große Zerstörungen. Vor ihrer Kapitulation zerstörten die deutschen Einheiten wichtige Teile der Infrastruktur wie Bahnhöfe und Brücken. Es kam aber nicht, wie von Hitler befohlen, zu einem heroischen deutschen Abwehrkampf „bis zur letzten Patrone“.

Seit 1954 gibt es im Fort du Roule ein „Kriegs- und Befreiungsmuseum“, in dem die Besetzung und Befreiung der Region incl. Schlacht um Cherbourg thematisiert wird.

Späte 1930er. Ein 402 B steht vor der Hafenkulisse von Cherbourg
Späte 1930er. Ein 402 B steht vor der Hafenkulisse von Cherbourg
Juli 1944. Viele US-Soldaten stehen auf einem Platz der befreiten Stadt, rechts erkennt man einen Peugeot 202
Juli 1944. Viele US-Soldaten stehen auf einem Platz der befreiten Stadt, rechts erkennt man einen Peugeot 202