Calais liegt am zentralen Abschnitt des Ärmelkanals zwischen der Nordsee und dem Nordatlantik. Es befindet sich an der engsten Stelle des Ärmelkanals, nur 34 km von der Südküste Englands entfernt. Bei guter Sicht sind die Kreidefelsen von Dover sichtbar.
Der Ort ist die größte Stadt des Départements Pas-de-Calais und neben Boulogne der wichtigste Hafen für den Schiffsverkehr mit England. In der Nähe liegt das französische Portal zum Eurotunnel in Coquelles/Sangatte. Calais ist Mittelpunkt der Tourismus-Region Côte d’Opale.
Der Kernbereich der Stadt unterteilt sich in den Altstadtbereich innerhalb der alten Stadtbefestigung, sowie den jüngeren Vorort St. Pierre, welche durch einen Boulevard verbunden sind.
Calais war im Ersten Weltkrieg Haupthafen der englischen Armee in Frankreich. Während des Zweiten Weltkriegs wurde es am 25. Mai 1940 von Truppen der Wehrmacht besetzt. Im Verlauf des Kriegs kam es zu großen Zerstörungen. Zuerst wurde die Stadt von der deutschen Luftwaffe und später von den Westalliierten bombardiert. Das Ende September 1944 zurückeroberte Calais erlitt im Februar 1945 zusätzlich ein schweres irrtümliches Bombardement, als britische Bomberpiloten eigentlich Dünkirchen angreifen wollten, das noch bis zur Kapitulation am 8. Mai 1945 von der Wehrmacht gehalten wurde. Einen Wiederaufbau der historischen Innenstadt von Calais gab es kaum.