Peugeot 202 – umgebaut für Kriegsversehrte

Im Web tauchte das Foto dieses Peugeot 202 auf, das vermutlich aus den ausgehenden 1940er Jahren stammt.

Peugeot Typ 202


Bei genauerer Betrachtung findet man – neben der ebenfalls untypischen 2-Farb-Lackierung und einigen Blessuren, die auf ein schon längeres Autoleben hinweisen – zwei Punkte, die den Wagen „aus der Reihe tanzen“ lassen.

Dies ist zum einen die Gasflasche auf dem Dach, die darauf hinweist, dass dieses Auto nicht „normal“ mit Benzin, aber auch nicht wie zu dieser Zeit des permanenten Treibstoffmangels häufiger zu finden mit einem Holzvergaser betrieben wird. Sondern eben mit Flüssiggas aus dem auf dem Dach montierten Behälter. Sehr schön kann man hier erkennen, dass sie nicht auf einem normalen Gepäckträger, sondern auf einem speziell zu diesem Zweck gefertigten Träger liegt.

Zum anderen sticht das auffällige, bei der gesamten Baureihe 02 an sich nicht mehr typische, die ganze Länge zwischen den Kotflügeln ausfüllende Trittbrett ins Auge.

Einem anderen Betrachter des Fotos war das auch aufgefallen und er teilte dazu mit:       

Schon früher hatte ich ein solches Trittbrett auf einem Foto eines 202 BH gesehen. Damals war es mir gelungen, den Besitzer des Autos ausfindig zu machen. Wie sich herausstellte, war er bei Peugeot beschäftigt und erkärte mir, dass diese Änderung des Trittbretts ab Werk einer Kleinserie von 202 vorbehalten war, die für Kriegsversehrte und Behinderte zur Verfügung gestellt wurde. Der Umbau wurde durchgeführt, damit diese Personengruppen leichteren Zugang in den Fahrgastraum hatten.”