Colmar

Colmar ist nach Straßburg und Mülhausen die drittgrößte Stadt im Elsass und Hauptort des Départements Haut-Rhin. Heute hat Colmar rund 68.000 Einwohner, im Großraum leben etwa 120.000 Menschen.

Colmar liegt an der Elsässer Weinstraße und bezeichnet sich gern als Hauptstadt der elsässischen Weine. Die Stadt ist berühmt für ihr gut erhaltenes architektonisches Erbe aus sechs Jahrhunderten und für ihre Museen, darunter das Unterlinden-Museum mit dem Isenheimer Altar.

Nach Ende des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 wurde Colmar Teil des neugebildeten Reichslandes Elsass-Lothringen im Kaiserreich, die Stadt wurde Hauptstadt des Bezirks Oberelsass und Sitz eines eigenen Oberlandesgerichtes. 1902 wurde in der Stadt der Betrieb der Straßenbahn eröffnet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde Colmar 1918–1919 zusammen mit dem übrigen Elsass wieder ein Teil von Frankreich. Die Eingliederung ins zentralistisch geprägte Frankreich gestaltete sich in den Folgejahren schwierig. Am 22. August 1926 kam es zu den als “Blutiger Sonntag von Colmar” bekannten Übergriffen französischer Nationalisten auf eine von der Präfektur erlaubte Versammlung elsässischer Autonomisten, bei denen Gendarmen die Angreifer unterstützten und Autonomisten verhafteten. 1928 war die Stadt Schauplatz des Komplott-Prozesses von Colmar, eines politisch bestimmten Verfahrens gegen einige „Heimatrechtler“ und „Muttersprachler“ , die teilweise für die Beibehaltung der Errungenschaften regionaler Selbstbestimmung aus der deutschen Zeit, teils für die Wiederangliederung an das Deutsche Reich kämpften und von Frankreich als Separatisten betrachtet wurden.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Colmar 1940 nach der Niederlage Frankreichs als Teil des Reichsgaus Baden-Elsass de facto dem Großdeutschen Reich angeschlossen. Am 2. Februar 1945 wurde die Stadt nach erbitterten Kämpfen in der Kesselschlacht von Kolmar, der letzten großen Schlacht des Zweiten Weltkriegs auf französischem Territorium, durch die Westalliierten befreit und gehört seitdem wieder zu Frankreich.

frühe 1930er. In der Fachwerk-Altstadt ist ein Peugeot 201 abgestellt
frühe 1930er. In der Fachwerk-Altstadt ist ein Peugeot 201 abgestellt
Die "Grand Garage Colmarien" präsentiert 1934 - wohl zur Markteinführung des 601 - die 01-Serie. 
Links ein 201, mittig der 601, rechts ein 301
Die “Grand Garage Colmarien” präsentiert 1934 – wohl zur Markteinführung des 601 – die 01-Serie.
Links ein 201, mittig der 601, rechts ein 301
Ende der 1930er. Hinter der Fußgängerin erkennt man einen Peugeot 302/402
Ende der 1930er. Hinter der Fußgängerin erkennt man einen Peugeot 302/402