Im Frühjahr 2012 erreichte mich eine Mail, die auf eine Veranstaltung ausschließlich für Vorkriegsfahrzeuge aufmerksam machte:
Werte Oldtimerfreunde, liebe Fahrer von Vorkriegsklassikern,
erstmalig findet im Bodenseegebiet eine Oldtimerrallye ausschließlich für Vorkriegsklassiker statt, zu der wir Sie herzlich einladen wollen. In familiärem Rahmen mit ca. 60 tollen Fahrzeugen werden wir das Bodenseegebiet und das attraktive Umland ausgehend von der Doppelgemeinde Bodman-Ludwigshafen erkunden, ohne natürlich die Kameradschaft und den geselligen Umgang innerhalb unseres Hobbys zu vergessen.
Unser Ziel ist es, eine stilvolle aber nicht spießige, unterhaltsame aber nicht stressige Rallye, zugeschnitten auf Ihren Klassiker durchzuführen.
Herzliche Grüße aus Ludwigshafen am Lacus Potamicus.
Unser Registermitglied Firmin van den Bergh aus Belgien nahm mit seinem 402 an der Veranstaltung teil und hat mir folgenden Bericht zukommen lassen, den ich aus dem Französischen übersetzt habe:
“Lacus Potamicus” vom 20. bis 22. September 2012.
Zum Auftakt unserer Teilnahme am “Rencontre International des Anciens Peugeot” in Lahnstein bei Koblenz im Mai dieses Jahres haben wir an den “Schwarzwald Classic Days” in Kirchzarten teilgenommen. Dort trafen wir Familie Danner, die uns auf eine Vorkriegsfahrzeug-Tour im September am Bodensee, die “Lacus Potamicus”, aufmerksam machte. Nach einigen Recherchen beschlossen wir, mit unserem Peugeot 402 teilzunehmen.
An einem Dienstagmorgen im September fuhren wir sehr früh los, um den Stau rund um Brüssel zu umgehen, Richtung Luxemburg und weiter nach Metz, Nancy, Vogesen… am Col du Bonhomme übernachteten wir in dem gleichnamigen kleinen Dorf mit 850 Einwohnern.
Mittwoch Weiterreise über Colmar und Freiburg Richtung Ludwigshafen am Bodensee. Dort wurden wir von der sehr netten Familie Danner begrüßt, die ebenfalls teilnahm.
Am Donnerstag Morgen wurden wir nach der Registrierung und Aushändigung der Dokumente – darunter das sehr detailliert ausgearbeitete Roadbook – vom Veranstalter, dem Ehepaar Karle, begrüßt. Nach dem Mittagessen begann die 85 km lange erste Etappe.
Es nahmen 38 wunderschöne Vorkriegsautos aus der Zeit von 1903 bis 1948 teil, wobei der Schwerpunkt in den 1930er Jahren lag. Hier die Liste.
- 1903 Coterou
- 1916 Mc Laughlin
- 1921 De Dion Bouton Tourer
- 1923 Amilcar
- 1925 Austin Twenty Sporting Tourer
- 1927 Rolls Royce
- 1929 Bugatti Typ 44 Grand Sport
- 1930 Wanderer
- 1931 Buick Doctor Coupé
Delage D8S Tourer
Ford A - 1932 BMW
Invicta 4,5 S Open Tourer
Bentley 4/8 Le Mans
MG Magna F1
Salmson NCP Rallye 1933
Rolls Royce Phantom - 1934 Fiat
Riley nine Special
Riley 12-4 Special
Wolseley Hornet Special - 1935 Bentley 3,5 l
BMW Typ 315
Merdedes Benz 500 K - 1936 Lagonda LG45 TT Sportstourer
Mercedes Benz W143 Cabrio A
Peugeot 402 - 1937 MG SA Limousine
MG TA Racing Supercharged
Steyr 50 Spezial - 1938 Alvis 12/70 Speed 20
Riley Kestrel
Rolls Royce Wright - 1939 BMW 327/328
- 1941 Harley Davidson UL
- 1947 Lincoln Continental
- 1948 Triumph Roadster TR 18
Die Route führte uns über Wahlwies, Markelfingen, Fischerweihermoor, Rohnhausen, Freudental, Langenrain und Güttingen nach Bodman auf der Ludwigshafen gegenüberliegenden Seeseite.
Unterwegs waren verschiedene Aufgaben von Piloten und Kopiloten zu lösen.
In Bodman wurden wir auf der Domäne “Schloss Bodman” von Baron Bodman selbst empfangen, um das Glas der Freundschaft zu trinken, das aus seinem eigenen Weinberg stammt. Im Anschluss ging es zurück nach Ludwigshafen.
Um 19.30 Uhr wurden wir am Kai zu einer dreistündigen Kreuzfahrt auf dem Bodensee erwartet. An Bord gab es ein Buffet-Abendessen mit Musik. Es macht wirklich Spaß.
Am Freitag Morgen um 9.30 Uhr war der Start zur 2. Etappe, die uns zunächst über Uhldingen, Salem und Krumbach nach Heiligenberg führte. Im “Schloss Heiligenberg” gab es Mittagessen und wir hatten Gelegenheit, das Schloss zu besichtigen und das herrliche Panorama zu genießen.
Von hier ging es über Kleinschönach nach Messkirch, wo uns im Schloss Kaffee und Kekse angeboten wurde. Die Teilnehmer hatten auch die Möglichkeit, das Regionalmuseum mit Autos, Motorrädern, Fahrrädern zu besuchen.
Weiter ging es über Boll, Deutwangen und Benndorf zurück nach Ludwigshafen. Unterwegs gab es mehrere lustige Wertungsprüfungen. Insgesamt war die Tagesetappe 170 km lang.
Am Abend wurde im Zollhaus das Galadinner serviert, das sehr geschätzt wurde.
Am Samstag ging es nach einer Nachtruhe um 10 Uhr morgens los zu der 95 km langen Fahrt.
Die Wagenkolonne passierte die Dörfer Stockach, Zizenhausen, Orzingen in Richtung “Schloss Langenstein”. Dort wurde ein Mittagessen serviert, und gleichzeitig konnten wir das Museum der Narren und Hexen besuchen.
Die Fahrt der Oldtimer ging weiter nach Volkertshausen, Wiechs, Radolfzell und Wahlwies zurück nach Ludwigshafen. Auch an diesem Tag gab es wieder einige Wertungsprüfungen. Im Ludwigshafener Zollhaus endet dieser “Lacus Potamicus” bei Kaffee und Kuchen sowie der Verteilung von Preisen.
Vielen Dank! Herzlichen Glückwunsch! Herzlichen Glückwunsch! An die Organisation Herr und Frau Christoph und Steffi Karle, Freiherr Johannes von Bodman, Herr Matthias Weckbach, Caroline Kusch und ihre Mitarbeiter.
Am Sonntag kehrten wir nach Hause zurück und träumten vom nächsten “Lacus Potamicus”. Die nächste Ausgabe… Wir werden da sein!!!!!
Firmin und Livarda Van den Bergh, Aalst, Belgien, 03/10/2012″
Die Lacus Potamicus 2020 ist aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt; freuen wir uns auf die nächste mögliche Teilnahme.