Geschwindigkeitsweltrekord hielt 40 Jahre !!!
1933 brachte Peugeot eine neue Serie von Motorrädern seiner Spitzenmodelle auf den Markt. Sie wurden unter dem Motto “Le motos de grande puissance” („Das leistungsstarke Motorrad“) beworben.
Die Modelle hatten den neuen Blockmotor und bekamen die Bezeichnungen
- P 115 – 350 cm³ OHV
- P 117 – 350 cm³ seitengesteuert
- P 515 – 500 cm³ OHV
- P 517 – 500 cm³ seitengesteuert
Diese Motorräder waren in vielen Ausführungen erhältlich. Da es sich um die Top-Modelle im Peugeot-Programm handelte, konnten der Interessent zwischen 4 verschiedenen Kotflügel- und Auspuffvarianten wählen, unterschiedlich lackiert oder mit extra Chromzierat versehen. Letztlich konnte der Kunde sich aus der großen Teilevielfalt sein eigenes Motorrad zusammenstellen.
Wegen dieser komplizierten Konstruktion nach Kundenwunsch waren die Motorräder sehr teuer und von der 115/117/515/517-Serie wurden insgesamt nur 3.150 Stück verkauft. Der Schwerpunkt lag bei den 350ern, die extrem hochpriseigen 500er der Typen 515/517 fanden nur in ganz geringen Stückzahlen Liebhaber.
Interessant ist, dass die Peugeot P 515 mit der Aiglon A 545 – außer den Emblemen – baugleich ist. Die Fa. Aiglon gehörte seit 1922 zur SA France Motorcycles (FMC), die wiederum eine Tochtergesellschaft von Peugeot war. Weitere zu FMC gehörende Marken waren Automoto und Griffon.
Für die Bekanntheit der Peugeot-Motos war die P 515 mit dem 500 cm³ OHV-Motor aber sehr wichtig, da sie als Renn- und Rekordmotorrad eingesetzt wurde und die Werksfahrer damit viele Rennen gewannen.
Nur im Jahr 1934 wurde die GS-Version der P 515 mit gewölbten Kolben gebaut, die eine höhere Kompression erbrachten, mit der in Rennen auch Benzol statt normalen Benzin gefahren werden konnte. Anstelle der normalen Ventilfedern wurden renntaugliche Haarnadelfedern verwendet. Außerdem wurde die P 515 GS mit größeren Rennbremsen mit Kühlrippen ausgestattet.
Eine speziell ausgerüstete P 515 mit dem 500 cm³-Motor brach im Jahr 1934 neun bestehende Weltrekorde in den Klassen bis 750 und bis 1.000 cm³.
Der Rekord der dabei über 24 Stunden gefahrenen Durchschnittsgeschwindigkeit blieb über sage und schreibe 40 Jahre ungebrochen, bis er 1974 von einer 1000er Kawasaki überboten wurde!