Tour de France und Peugeot

Tour de France: Die Fahrzeuge der Equipe Peugeot in den 1920er Jahren
Die Fahrzeuge der Equipe Peugeot in den 1920er Jahren

Als die Tour de France im Jahr 1903 aus der Taufe gehoben wurde, rechnete niemand damit, dass sie einmal weit über einhundert Jahre alt werden könnte. Lediglich in den Jahren des Ersten und Zweiten Weltkriegs fiel die Tour aus.

Verleger Henri Desgrange initiierte das “verrückteste Radrennen der Welt“ als Werbeaktion, um den Verkauf seiner Sportzeitung “L’ Auto-Vélo“ zu steigern. Das Rennen mauserte sich schnell zum Publikumsliebling und gilt heute nach den Olympischen Spielen und der Fußball-Weltmeisterschaft als das drittgrößte Sportereignis der Welt.

Schon vor der ersten Tour de France gab es Radrennen über große Distanzen – z. B. Paris – Bordeaux – Paris, das ab 1891 gefahren wurde und bei dem anfangs auch Automobile innerhalb des Wettbewerbs teilnehmen konnten, von den Radlern aber bei Weitem geschlagen wurden. Diese Rennen wurden jedoch mehr oder weniger „non-stop“ gefahren und waren nicht als Etappen-Fahrten konzipiert.

Tour de France: Peugeot 1936

Von Anfang an wurden die Radfahrer von einem Tross von Begleit-, Service- und Werbefahrzeugen begleitet. Im Jahr 1921 stellte die starke Zunahme der Begleitfahrzeuge die Tour-Organisatoren vor große Probleme: Es kam zu regelrechten Staus, in denen auch einige der Rennfahrer auf dem Zweirad steckenblieben. Ein strikteres Reglement schaffte Abhilfe.

Das Chaos der Begleitfahrzeuge im Jahr 1921
Das Chaos der Begleitfahrzeuge im Jahr 1921

Der Peugeot – Konzern hatte als führender Hersteller von Fahrrädern in Frankreich großes Interesse an der Tour: Einerseits waren viele Teilnehmer / Teams mit Rädern von Cycles Peugeot unterwegs, außerdem unterhielt man ab 1904 auch ein eigenes Team. In 116 Jahren gewannen Fahrer auf Peugeot-Rädern die Tour insgesamt 12 Mal.

1926 - Lucien Buysse am Col de l'Aubisque mit dem Peugeot-Begleitwagen Typ 181
1926 – Lucien Buysse am Col de l’Aubisque (oben) und am Col de Puymorens (unten) – jeweils mit dem Peugeot-Begleitwagen Typ 181
1926 - Lucien Buysse am  Col de Puymorens mit dem Peugeot-Begleitwagen Typ 181

Andererseits gab es auch für Automobile des Konzerns einen Werbeeffekt, wenn diese im Tross mit dabei waren. Bekannt sind z. B. die Servicefahrzeuge auf Basis des Peugeot 203, in den 1950er Jahren eingesetzt wurden. Aber auch vorher waren Peugeots mit im Feld der Begleitfahrzeuge. Dazu folgend einige Fotos:

Tour de France 1935 - ein Peugeot 301 Cabrio im Hintergrund
1935 – ein Peugeot 301 Cabrio und – wohl 1936 – ein der 301 eines Zuschauers im Hintergrund
Tour de France - wohl 1936 - der 301 eines Zuschauers im Hintergrund
Der Presse wurde ein brandneuer Peugeot 402 zur Verfügung gestellt
Der Presse wurde ein brandneuer 402 zur Verfügung gestellt
Tor de France 1936: Der Presse wurde ein brandneuer Peugeot 402 zur Verfügung gestellt
Auf den Pressefotos war ein Peugeot - hier ein 201 im Jahr 1936 - sicher werbewirksam
Auf den Pressefotos war ein Peugeot – hier ein 201 im Jahr 1936 – sicher werbewirksam

1938 wurden diverse Fahrzeuge eingesetzt – neben mehreren 402 war auch ein DK 5 als Lautsprecherwagen mit dabei.

Tour de France 1939 - Kameramann auf einen Peugeot 402 B Leger und vorne ein 202
Tour 1939 – Kameramann auf einen 402 B Leger und vorne ein 202. Die Begrenzungsleuchte auf dem Kotflügel läßt vermuten, dass auch der Wagen, aus dem fotografiert wurde, ein Peugeot der 02-Serie war.
Tour de France 1947 - Peugeot 402
1947 – 402 auf der Strecke (oben) und
1948 im Ziel in Paris (unten)
Tour de France 1948 - Peugeot 402 im Zielbereich