Marcel Pourtout war der Gründer der Carrosserie Pourtout und war fast 30 Jahre lang, von 1941 bis 1971, mit einer Unterbrechung von 1944 bis 1947, Bürgermeister der Stadt Rueil-Malmaison (Hauts-de-Seine).
Im Jahr 1906, im Alter von zwölf Jahren, begann er seine Laufbahn als Lehrling in einer kleinen Karosseriewerkstatt in Puteaux. Da hatte er nicht einmal einem Schulabschluss. Nch seiner Ausbildung wechselte er zu Louis Antoine Kriéger, einem Hersteller von elektrischen Kleinwagen.
Als 1914 der Krieg erklärt wurde, wurde er eingezogen und war bis 1918 bei Militär. Nach seiner Rückkehr wurde er in den Werkstätten von De Dion in Puteaux angestellt und heiratete 1919. Danach arbeitete er für eine Autowerkstatt in Bougival, mit einer Sondervereinbarung, die es ihm erlaubte, auch für eine selbständige Tätigkeit die Einrichtungen der Firma zu benutzen. Im Jahr 1923 war er Vorarbeiter bei Aubertin, einem Karosseriebauer in Levallois.
Als die Firma liquidiert wurde, beschloss Marcel Pourtout, sich mit einem guten Dutzend Mitarbeitern in Bougival selbstständig zu machen. Im Jahr 1925 wurde die Karosseriewerkstatt Pourtout eröffnet. Von Anfang an führt er das Unternehmen zusammen mit seiner Frau, die sich um den kaufmännischen Bereich kümmerte. Zahlreiche Aufträge ermöglichten es ihm innerhalb weniger Jahre, die aufgenommenen Kredite zurückzuzahlen. 1928 musste er seine Werkstätten erweitern. Er entschied sich, sie nach Rueil-Malmaison zu verlegen und dort neu zu bauen. Inzwischen hatte er etwa fünfzig Mitarbeiter und stellte jedes Jahr seine neuen Produkte auf dem Salon de l’Automobile in Paris aus.
Bei den Vorkriegskreationen handelt es sich überwiegend um Einzelfahrzeuge – aerodynamische, sportliche Wagen – oder Kleinserien. Besonders eng arbeitet er mit Emile DarlMat zusammen und stellt 1932 Georges Paulin als Chefdesigner ein.
Dieses Trio – das „die Musquetiers“ genannt wurde – erschufen geniale Konstruktionen wie die Peugeot Eclipse oder die aus Basis von Peugeot 302/402 aufgebauten DarlMat-Rennwagen, die auch in LeMans brillieren konnten.
Mit dem Zweiten Weltkrieg verringern sich die Aktivitäten. Während des Konflikts stellt die Karosseriewerkstatt fast ausschliesslich Krankenwagen auf Chevrolet-Fahrgestellen her.
Von 1947 bis 1952 war die Carrosserie Pourtout noch auf dem Automobilsalon vertreten, aber das war das Ende der “Belles d’avant guerre”, vor allem durch den Tod des Autodesigners und Widerstandskämpfers Georges Paulin. Marcel Pourtout stellte die Produktion von prestigeträchtigen Karosserien ein und wandte mit seinen Söhnen Claude und Jean-Pierre der Karosseriereparatur mit fachmännischer Beratung und dem Bau von Industrie- und Werbefahrzeugen zu.
30 Jahre lang – ununterbrochen von 1941 bis 1971 – war er Bürgermeister von Rueil-Malmaison und zeitweise auch Präsident des Generalrats von Seine-et-Oise.
Wegen seiner Verdienste wurde Marcel Pourtout zum Offizier der Ehrenlegion ernannt. Außerdem war er Träger der „Médaillé Militaire“ sowie des „Croix de Guerre 1939-1945“.