Peugeot-Motoren dominierten die 2-Zylinder-Klasse bei der ersten Tourist Trophy, obwohl kein Motorrad der Marke am Start war.
Das Isle of Man TT-Rennen von 1907 war die erste internationale Tourist Trophy für Motorräder, die auf der Isle of Man stattfand. Das Rennen ging über eine Gesamtdistanz von rund 226 km; zehn Runden auf dem 22,6 Kilometer langen Kurs.
Am Dienstag, den 28. Mai 1907, um 10 Uhr gingen 25 Fahrer auf die Strecke. Das Reglement verlangte straßenzugelassenen Tourenmotorrädern, die Auspufftöpfe, Sättel, Pedalen und Schutzbleche aufweisen mußten.
In der 1-Zylinderklasse starteten 18 Fahrer (16 Engländer, 2 Deutsche), von denen 50 % das Rennen nicht beenden konnten. W.D. Coplestone, der für das Rennen eine Peugeot 3 ½ HP gemeldet hatte, konnte nicht starten, da das Motorrad nicht rechtzeitig zum Trainingsbeginn angeliefert worden war.
Diese Klasse gewann Charles R. Collier auf einer Matchless in 4 Stunden, 8 Minuten und 8 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 62 km/h. Damit holte er sich auch den Gesamtsieg der ersten je gefahreren TT.
In der 2-Zylinderklasse gingen 8 Fahrer an den Start, wovon nur 4 das Ziel erreichten.
Das Rennen wurde zunächst von Rem Fowler auf einer Norton-Peugeot, die mit einem 5 CV – Peugeot-Motor mit 671 cm³ ausgestattet war, angeführt. In Runde 1 absolvierte Fowler den Kurs in 23 Minuten und 19 Sekunden, auf dem zweiten Platz lag Billy Wells auf einer Vindec-Peugeot mit identischem 671 cm²-Zweizylinder mit einer Zeit von 23 Minuten und 21 Sekunden und Charlie Collier in der Einzylinder-Klasse mit einer Zeit von 23 Minuten und 45 Sekunden.
Die Führung in der Gesamtwertung verlor Fowler, als er Probleme mit Antriebsriemen und Zündkerzen hatte und in Runde 7 aufgrund eines geplatzten Reifens am “Devils Elbow” bei einer Geschwindigkeit von fast 95 km/h stürzte. Fowler wollte schon aufgeben, wurde aber von einem Zuschauer darauf hingewiesen, dass er die Klasse mit 30 Minuten Vorsprung vor Billy Wells anführte.
Er gewann die 2-Zylinder-Klasse trotz der technischen Probleme und des Sturzes in 4 Stunden, 21 Minuten und 53 Sekunden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 58 km/h und der schnellsten Rennrunde von fast 69 km/h. In der Gesamtwertung errang er den 3. Platz.
Den 2. und 4. Platz in der 2-Zylnder-Klasse errangen der US-Amerikaner Billy Wells und J.A. Dent jeweils auf Vindec-Peugeot Special, die mit den gleichen Peugeot Twin-Motor befeuert wurde.
