Die Stadt an der Trichtermündung der Gironde hat etwa 18.500 Einwohner. Die nächsten größeren Städte sind Saintes (ca. 42 Fahrtkilometer nordöstlich) und Rochefort (ca. 40 Kilometer nördlich), Bordeaux liegt etwa 120 Kilometer südöstlich. Zwischen Royan und Le Verdon-sur-Mer besteht eine Fährverbindung über die 15 Kilometer breite Gironde-Mündung.
Durch seine Lage an der Gironde-Mündung war Royan prädestiniert als Hafenstadt. Von hier wurden Getreide, Wein und andere Güter der Charente per Schiff in den Norden Frankreichs, aber auch in andere Länder Europas exportiert.
Royan war im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ein mondäner Badeort. Diese Situation endete jedoch am Ende des Zweiten Weltkriegs: Bei einem britischen Luftangriff am 5. Januar 1945 wurde die von deutschen Truppen besetzte Stadt fast vollständig zerstört. Die Stadt wurde noch wenige Wochen vor der deutschen Kapitulation weitab des seinerzeitigen Frontverlaufes von deutschen Einheiten gehalten und daher Mitte April nochmals von der US-Luftwaffe vernichtend angegriffen. Dabei wurde großflächig Napalm eingesetzt.
In den 1950er und 1960er Jahren wurde die Stadt auf einem völlig neuen Grundriss nach den Regeln der modernen Architektur aufgebaut, da das französische Ministerium für Wiederaufbau Royan zu einem „Laboratorium städtebaulicher Forschung“ erklärt hatte. Aus dieser Zeit stammt u.a. die futuristisch anmutende Markthalle. Heute spielt der Tourismus wieder eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Stadt.