Die Stadt ist mit rund 345.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Frankreichs und nach Marseille und Toulouse die drittgrößte Stadt im Süden. Nizza liegt zwischen Cannes und dem Fürstentum Monaco, etwa 23 Kilometer von der Grenze zu Italien entfernt. Zusammen mit 48 weiteren Gemeinden bildet Nizza den Gemeindeverband Métropole Nice Côte d’Azur. Die Bevölkerungszahl im Ballungsraum beträgt über 944.000, die Aire urbaine hat 1,1 Millionen Einwohner.
Nachdem Nizza 1864 Anschluß ans Eisenbahnnetz bekam, wurde die Stadt von Engländern als Sommerfrische entdeckt und war so etabliert, dass Alexandre Dumas erklärte, Nizza sei „im Grunde eine englische Stadt, in der man hin und wieder auch einen Einheimischen treffen könne“.
Zunehmend logierte hier auch der europäische Hochadel, so der russische Zar und Victoria von Großbritannien. Verbrachten um 1890 rund 22.000 Gäste den Winter hier, so waren es um 1910 bereits 150.000 – bei 140.000 Einwohnern im Jahr 1911.
Der Aufschwung als Touristenziel wurde von einer entsprechenden Industrialisierung begleitet, die im 20. Jahrhundert zunehmend italienische Gastarbeiter anzog, die sich überwiegend in den Vierteln Riquier und Madeleine niederließen.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt, die zunächst italienisch und später deutsch besetzt war, weitgehend unbeschädigt; in den Bergen oberhalb der Stadt befanden sich Widerstandszentren der Résistance.
Während der Anteil der Briten in der Stadt nach und nach zurückging, stieg der von italienischen Immigranten, finanziell gutgestellten Rentnern aus anderen Teilen Frankreichs sowie „repatriierten“ Algerienfranzosen (Pied-noir) und Harki-Familien aus den früheren französischen Kolonien besonders nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Ende des Algerienkriegs an.