In letzter Zeit kam es mehrfach zu Problemen mit dem Wiederbeschaffungswert von Oldtimern. Daher lesen Sie bitte den folgenden Beitrag und sprechen dann den Versicherungsmann Ihres Vertrauens an. Der Text stammt zwar von Hiscox, zwischenzeitlich bieten aber fast alle KFZ-Versicherer spezielle Deckungen für Oldtimer an. Langjährig und mit großer Erfahrung sind u.a. die Württembergische und die Mannheimer (“Belmot”) am Markt tätig.
Schnell kann sich der Wert eines Oldtimers steigern, ohne dass der Besitzer daran denkt, dass die Versicherung angepasst werden muss. Die Folge: eine Unterversicherung!
Stellen Sie sich vor, Ihr Oldtimer wird gestohlen, was leider keine Seltenheit ist. Beim Diebstahl Ihres Oldtimers erleiden Sie einen Totalverlust. Hier blutet nicht nur das Sammlerherz, sondern bei einer Unterversicherung kann auch der finanzielle Schaden schmerzen.
Was ist eine Unterversicherung bei Oldtimern?
Eine Unterversicherung besteht dann, wenn der Wert Ihres versicherten Oldtimers die vertraglich vereinbarte Versicherungssumme übersteigt. Somit kann es zu einer Lücke in Ihrem Versicherungsschutz kommen. D.h., Sie erhalten nicht den kompletten Schaden erstattet.
Rein rechnerisch bedeutet eine Unterversicherung von beispielsweise 50 Prozent – statt des tatsächlichen Werts von 50.000 Euro sind nur 25.000 Euro versichert –, dass Ihr Versicherer auch nur 50 Prozent der Schadensumme erstatten muss. In diesem Beispiel würden Sie bei einem Totalverlust nur 12.500 Euro ausbezahlt bekommen, also 37.500 Euro weniger als der tatsächliche Wert Ihres Oldtimers.
Wie entsteht eine Oldtimer-Unterversicherung?
Eine Unterversicherung kann dadurch entstehen, dass die Versicherungssumme gleich bei Abschluss Ihrer Oldtimerversicherung zu niedrig festgesetzt wurde. Um das zu vermeiden, verlangen die meisten Versicherer ein aktuelles Gutachten über den Wert Ihres Oldtimers.
Problematischer ist jedoch die Unterversicherung, die im Lauf der Zeit schleichend entsteht, wenn der Wert Ihres Oldtimers mitunter erheblich ansteigt. Aus Erfahrung kann man sagen, dass sich Oldtimer-Werte von heute auf morgen ändern können. Das Motto „Einmal richtig versichert, immer richtig versichert“ ist also einer der gängigen Irrtümer bei der Versicherung von Klassikern.
Oldtimer-Unterversicherung Beispiel 1 – Ferrari
Ferraris sind seltene und oft teure Schmuckstücke. Als ein Oldtimer-Besitzer seinen Ferrari 400i Cabrio (Baujahr 1981) zur Wartung in eine Werkstatt bringt und dort ein Brand ausbricht, kommt es zum Totalschaden. Dadurch verringert sich die an sich schon geringe Anzahl dieses Oldtimer-Modells plötzlich auf dem Markt. In den folgenden zwei Wochen steigt der Marktwert von 89.000 € rasant auf 120.000 €.
Oldtimer-Unterversicherung Beispiel 2 – Porsche
Der Porsche 911 Carrera ist ein gutes Beispiel dafür, dass auch Youngtimer in kurzer Zeit teurer gehandelt werden können. So ist das Porsche-Modell (Baujahr 1994) innerhalb von zwei Jahren (2014 bis 2016) um 47 Prozent im Wert gestiegen.
Wie können Sie eine Unterversicherung für Ihren Oldtimer vermeiden?
Beobachten Sie die Trends und Entwicklungen im Oldtimer-Markt und speziell die Veränderungen im Marktwert Ihres Oldtimers. Idealerweise klappt das kontinuierlich. Falls Sie zu wenig Zeit dafür haben, sollten Sie sich dennoch einen Moment nehmen und den Wert prüfen – zumindest jährlich, besser noch halbjährlich.
Es gibt von verschiedenen Anbietern Marktbeobachtungen, auf die auch die Versicherer zurückgreifen. Hieraus ergeben sich schon einmal wichtige Anhaltspunkte Bei hochpreisigen und selten gehandelten Stücken sollten Sie einen Gutachter hinzuziehen. Wen Sie eine Wertsteigerung feststellen, sollten Sie schnellstmöglich Ihren Versicherer kontaktieren und Ihren Schutz anpassen lassen.
Quelle: Hiscox