Paolo (Paul) Zuccarelli (1886 – 1913)

Paolo (Paul) Zuccarelli (1886 - 1913)

Paul Zuccarelli wurde in Mailand geboren und studierte an der Schule für Kunst und Handwerk von Brescia, wo er seinen Abschluss als Diplom-Ingenieur machte. Nach einer kurzen Zeit bei einem italienischen Automobilhersteller wechselte er 1909 zu Hispano-Suiza.

Seine Rennsportlaufbahn begann er im Mai 1909 in der Kategorie Voiturette. Unter den Augen des Hispano-Suiza-Gründers Marc Birkigt zeigte Zuccarelli seine Fahrkünste. Auf der von ihm vorbereiteten Voiturette lag er lange Zeit vor dem Favoriten Jules Goux auf Peugeot an erster Stelle, bevor er wegen eines technischen Problems aufgeben mußte. Beim nächsten Rennen, dem Coupe des Voiturettes in Boulogne, erreichte er den sechsten Platz. Beim Cup of Catalonia des Jahres 1910 kam Zuccarelli mit der Hispano-Voiturette hinter den Peugeot’s, die zu dieser Zeit fast nicht zu schlagen waren, als Dritter in Ziel. Im September gewann er den Cup von Ostende vor Georges Boillot und die Coupe des Voiturettes vor Jules Goux, die jeweils auf Peugeot angetreten waren. Ende 1910 zog sich der Hispano-Suiza aus dem Motorsport zurück, so das es dort keine Verwendung für Rennfahrer mehr gab.

1911 wurde Zuccarelli von Peugeot angeheuert, um Giosue Giuppone, der bei einem Unfall beim Coupe des Voiturettes starb, zu ersetzen. Der Mailänder arbeitete nun eng mit der seinem ehemaligen Gegnern George Boillot, Jues Goux und René Thomas zusammen und wurde Teil der “Charlatane de Peugeot”.
Zuccarelli debütierte in seinem neuen Team mit einem Unfall bei der Coupe des Voiturettes, beim zweiten Rennen für Peugeot belegte er beim Cup von Ostende hinter Goux den zweiten Platz.

Beim französischen Grand Prix 1912 in Dieppe traten die Peugeot-Fahrer auf dem Typ L 76 an; die Wagen hielten, was das Team versprochen hatte: Der Sieg ging an Georges Boillot. Zuccarelli fiel hier noch mit Zündungsproblemen aus, beim Coupe de la Sarthe kam er hinter Jules Goux – aber vor Boillot, der die schnellste Rennrunde markiert hatte – auf den zweiten Platz.

Im folgenden Jahr starteten Zuccarelli und Goux bei den 500 Meilen von Indianapolis mit zwei L 76 mit auf 7,3 Liter reduziertem Hubraum. Zuccarelli fuhr die schnellste Runde, fiel dann aber aus, nachdem sein Wagen wegen eines technischen Defekts Feuer gefangen hatte. Der Sieg in Indianapolis ging an Goux.

Am 19. Juni 1913 testete Zuccarelli mit Blick auf den Grand Prix von Frankreich einen Peugeot EX3 auf einer für den öffentlichen Verkehr geöffneten Strasse. Während er bei voller Geschwindigkeit in einer langen Geraden fuhr, nahm ihm ein Fuhrwerk, das aus einem Feldweg kam, die Vorfahrt. Der Aufprall war unvermeidlich und ließ dem italienischen Fahrer keine Chance – Paul Zuccarelli starb noch am Unfallort.

Peugeot EX3 Unfallwagen
Der Unfallwagen
Einweihung des Zucarelli gewidmeten Gedenksteins
Die Einweihung des Zucarelli gewidmeten Gedenksteins an der Unfallstelle