Die Prefecture hat knapp 110.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt des Departements Calvados. Die Stadt liegt 15 Kilometer oberhalb der Mündung der Orne in den Ärmelkanal und rund 50 Kilometer südwestlich von Le Havre.
Im Ersten Weltkrieg war in Caen ein Kriegsgefangenenlager für deutsche Soldaten eingerichtet.
Als im Zweiten Weltkrieg die Westalliierten 1944 die Küste der Normandie als Landungsort der Invasion festlegten, kam Caen als Eisenbahnknotenpunkt besondere Bedeutung zu. Nach der am 6. Juni 1944 (D-Day) geglückten Landung der Briten, Kanadier und US-Amerikaner rückten zunächst nur Briten zusammen mit französischen Kommandoeinheiten auf Caen vor; später stießen weitere alliierte Truppen dazu. Laut Operation Overlord war geplant, die Stadt in wenigen Tagen zu besetzen, denn die schnelle Einnahme von Caen als erster größerer Stadt auf französischem Boden hätte eine große strategische und psychologische Kriegswirkung gehabt.
Die deutschen Verteidiger leisteten einen unerwartet massiven Widerstand. Im Verlauf der Schlacht um Caen wurde die Stadt fast völlig zerstört. Erst am 19. Juli 1944 gelang Briten und Kanadiern die vollständige Einnahme Caens.
Der Wiederaufbau von Caen dauerte von 1948 bis 1962. Erstmals war am 6. Juni 2004 mit Gerhard Schröder ein deutscher Bundeskanzler zur Jubiläumsfeier der Invasion eingeladen.