Die Stadt mit knapp 80.000 Einwohnern liegt am Orb und dem Canal du Midi etwa 14 km vom Mittelmeer entfernt auf einem Plateau über der Küstenebene des südwestlichen Languedoc.
Zwischen 1815 und 1870 entwickelte sich Béziers zu einer republikanisch gesinnten Stadt. Der Staatsstreich Louis Napoléon Bonapartes stieß auf entschiedene Ablehnung, was die brutale Verfolgung von Republikanern mit Todesopfern am 4. Dezember 1851 sowie zwei Hinrichtungen nach sich zog. In der Folge wurde Béziers eine Hochburg des 1901 gegründeten Parti radical sowie der Freimaurerei.
1844 wurde das städtische Theater eröffnet, 1897 die neue Arena, die sowohl dem Stierkampf als auch Schauspiel- und Opernaufführungen diente. Zeitweise wurde Béziers daher als das französische Sevilla bzw. Bayreuth bezeichnet.
1907 wurde das Languedoc von einer aus der Überproduktion von Wein resultierenden Krise erfasst. Vorübergehend schaffte im Ersten Weltkrieg der Bedarf an einfachem Wein für die Verpflegung der Soldaten Abhilfe. Ein kurzer wirtschaftlicher Aufschwung in den 1920er Jahren endete mit der 1929 beginnenden Weltwirtschaftskrise. Das folgende Jahrzehnt war von erneuten Absatzproblemen, alternden Produktionsstrukturen und einem Bevölkerungsrückgang geprägt.
1899 wurde in Béziers Jean Moulin geboren, der während der Deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Anführer der Résistance wurde. Er wurde von den Deutschen verhaftet, schwer misshandelte und starb auf dem Weg in ein Konzentrationslager.
In der Nachkriegszeit schwand die Bedeutung des Weinbaus zugunsten einer weiteren Industrialisierung. Zunächst der Bausektor, später auch mechanische und chemische Industrie übernahmen eine wichtige Rolle. Mit der Eröffnung des Institut Universitaire de Technologie (IUT) im Jahr 1992 und des Centre Du Guesclin der Universität Montpellier 1996 wurde Béziers zum Hochschulstandort.
Béziers war einer der Austragungsorte bei den Rugby-Weltmeisterschaften 1991 und 1999.