Mit rund 14.000 Einwohnern ist die am westlichen Rand des Zentzralmassivs beidseitig der Correze gelegene Prefecture nur etwa 1/3 so groß wie Brive la Gaillard. Die Stadt ist Bischofssitz und somit ein wichtiges geistliches Zentrum des Limousin.
Während der Religionskriege stand Tulle auf Seiten der katholischen Liga und widerstand den Angriffen der Hugenotten im Jahre 1577, jedoch wurde die Stadt 1585 von den Truppen des Vicomte von Turenne verwüstet. Aber die Erschütterungen durch die Französische Revolution waren noch viel weitreichender: So wurden Kathedrale und Abtei zu Waffenfabriken umgewandelt und erst 1803 wieder eröffnet.
Am 9. Juni 1944 verübte die deutsche Waffen-SS an der männlichen Bevölkerung der Stadt ein Massker, dem 99 Personen zum Opfer fielen.
Bekannt ist Tulle auch aufgrund seiner historischen Rolle in mehreren Industriezweigen: So gab die Stadt der Tüllspitze, die hier zuerst produziert wurde, ihren Namen; auch in der Akkordeonfabrikation und Waffenherstellung hatte sie lange Zeit eine herausragende Bedeutung.
Im „Trech“ genannten historischen Stadtkern sind viele Gebäude aus dem Mittelalter und der Renaissance zu bewundern: das Tor von Mazeaux, durch das man früher in die Stadt gelangte; das Haus Loyac vom Beginn des 16. Jahrhunderts mit seiner wunderschönen, reich verzierten Fassade und seinen Ecktürmchen; das Haus Lauthonie und sein zauberhaftes Tor aus der Renaissance; die Straße vom Turm von Maïsse mit ihren Treppen und den Häusern mit vorspringenden Erkern.

