Auch nach der Gründung seiner eigenen Firma arbeitete Ettore Bugatti für andere Firmen. So entwickelte er den Type 16 als Rennwagen für Peugeot. Doch alles kam anders als gedacht.
Obwohl er 1910 sein eigenes Unternehmen im damals deutschen Molsheim gegründet hatte, arbeitete Ettore Bugatti weiter für externe Hersteller. Darunter waren auch sein ehemaliger Arbeitgeber Deutz aus Köln sowie die Fa. Peugeot in Sochaux.
Peugeot wollte für den Grand Prix einen neuen Rennwagen haben und beauftragte 1908 unter anderem Ettore Bugatti mit dieser Aufgabe. Der von ihm neu entwickelte 5,2-Liter-Vierzylinder war 1910 fertig und 102 PS stark. Allerdings verlor der Bugatti Type 16, der damals noch nicht so hieß, das Duell auf gerader Strecke mit dem von Ernest Henry entworfenen Peugeot L 76. Ettore bekam den Auftrag infolgedessen nicht.
Doch anstatt zu verzagen, nahm er die Technik des Prototypen und entwarf eine neue Karosserie. Während die Front den typisch großen hufeisenförmigen Grill und die lange Schnauze zeigte, überraschte Ettore seine Zeitgenossen mit einem sehr flachen und spitzen Heck. Wie eine kleine Rakete aus Stahl wirkt das Hinterteil des Bugatti Type 16 heute.
Während der Bugatti Type 16 ohne Frage zu den Frühwerken der Marke gehört, ist die Namensgebung in Fachkreisen umstritten. So wird der Wagen auch als 5 Litre oder Garros-Modell tituliert. Letztere Bezeichnung rührt daher, dass der berühmte Kampfpilot Roland Garros der vierte Käufer des Bugatti Type 16 war. Von dem Boliden hatte er aber wenig. Sein Kampfflugzeug wurde 1915 abgeschossen. Garros verlor dabei sein Leben.
Quelle – Die Welt, 2012