Im Jahr 1900 (10 Jahre nach Beginn der Produktion von Peugeot-Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor) wurden 500 Peugeots gebaut. Insgesamt hatten in den 11 Jahren, in denen Peugeot Automobile baute, schon 1.298 Wagen mit dem Löwenemblem das Werk verlassen.
3 Jahre später lag die Jahresproduktion bereits bei fast 800 Exemplaren, die Gesamtproduktion war mit rund 3.150 schon deutlich höher.
Dazu zählten auch die 162 Exemplare des Peugeot Typ 49, die es wahlweise mit 1.300- oder 1.600 cm³ – Motor gab. Einen der ganz wenigen Überlebenden dieses Typs konnten wir beim Internationalen Peugeottreffen 2019 in Houffalize (Belgien) bewundern.
Das Auto hat die Chassis-Nummer 2510 und wurde am 8.8.1902 ausgeliefert. Es ist mit einem 2-Zylinder-Motor, der aus gut 1,6 Liter Hubraum (Bohrung/Hub 105 x 94 mm) etwa 8 PS leistet, ausgestattet.
Eine besonderheit dieses Modells ist, dass der Kühler hinter dem Motor verbaut ist. Diese Bauart basiert auf einem Patent des Peugeot-Chefingenieurs Gratien Michaux aus dem Jahr 1901. Eigentlich kennt man das nur von Renaultfahrzeugen der Zeit. Soweit nachvollziehbar, führte Renault diese Technik aber erst ab 1904 und somit deutlich nach der Auslieferung dieses Typ 49 ein. Von Peugeot kam die Information, dass dies der Unterschied zwischen dem 1300 und 1600 Motor sein könnte.
Das 3-Gang-Getriebe brachte die Kraft per Kettenantrieb auf die Hinterräder. Die Bremskraft wirkte ausschließlich auf die Hinterräder.
Ab Werk wurde nur die hier zu sehende “Doppelphaeton”-Karosserie mit einem Radstand von 195 cm angeboten.
Wie mir der Besitzer, Marc Sabbe, mitteilte, wurde das Auto Anfang der 1980er Jahre in Paris in einer Garage gefunden, wo es seit sehr, sehr langer Zeit gestanden haben muss. Es wurde von Herrn Philippe Charbonneaux übernommenen, der es in seinem Museum in Reims ausstellte.
Anfang der 90er Jahre wurde es an ein anderes Museum verkauft. Dort konnte Marc Sabbe es erwerben. Er nahm eine Komplett-Restaurierung vor, so daß der Wagen heute wiueder fahr- und einsatzfähig ist.
Die ganze Geschichte zu Erwerb und Restaurierung finden Sie hier.
Der gezeigte Wagen nahm auch schon am London-Brighton-Run teil.