Cup de Voiturettes von Rambouillet – 12.11.1906

Dieses Rennen, das Giuppone auf Lion-Peugeot als dritter (und noch vor Jules Goux) beendete, ist vermutlich das erste, dass er am Steuer eines Rennwagens bestritt.

Das Rennen, das zum zweiten Mal von der Tageszeitung L’Auto organisiert wurde, fand am Vorabend des Pariser Autosalons statt. Im Jahr 1905 war die Erstausgabe durch das Verstreuen von Nägeln auf der Straße durch Unbekannte beeinträchtigt worden, und die Ergebnisse des Rennens wurden für ungültig erklärt; um eine Wiederholung solcher Taten zu vermeiden, wurde ein erstklassiger Sicherheitsdienst eingerichtet.

Giuppone

Die Veranstaltung war für ein- oder zweizylindrige Tourenwagen mit einer maximalen Bohrung von 120 bzw. 90 Millimetern ausgeschrieben. Das Reglement verlangte die Anwesenheit von zwei Personen an Bord (der Fahrer und sein Mechaniker) sowie alles Notwendige für Reparaturen während des Rennens, einschließlich Ausrüstung und Ersatzteile. Außerdem wurde für jeden Teilnehmer ein Mindestgewicht festgelegt, das sich nach der Anzahl der Zylinder im Auto und deren Durchmesser richtet.

Die Wahl fiel auf den Rundkurs von Rambouillet, der über insgesamt 33,330 km durch La Fourche (Start/Ziel), Sonchamp, Saint-Arnould, Ablis und Labbé führte. Die Strecke hatte ein paar gefährliche Kurven, z. B. eine rechtwinklige in Ablis und eine abrupte und schreckliche in Saint-Arnould.

Die ungewöhnliche Rennformel forderte für die Fahrzeuge sechs Tage Gleichmässigkeitsfahrten und einen Grand Prix Bedingung für die Zulassung zu diesem war, alle Gleichmässigkeitsprüfungen der Vortage mit einer Mindestgeschwindigkeit von 30 km/h über jeweils 200 Kilometer (sechs Runden auf der Rennstrecke) absolviert zu haben.

Es gab zweiundzwanzig Anmeldungen, die sich auf zwölf verschiedene Hersteller verteilten. Drei “Civelli de Bosch“, zwei “Bolide“, ein “Ibis” und ein “Mieusset” zogen schon vor den Gleichmässigkeitsfahrten zurück, so dass sich die Zahl der Teilnehmer auf fünfzehn reduzierte:

Giosuè Giuppone, dritter Platz beim Voiturette-Cup auf Lion-Peugeot
Giosuè Giuppone, dritter Platz beim Voiturette-Cup auf Lion-Peugeot (Allgemeine Automobil-Zeitung, 1906)

Drei Sizaire-Naudin (mit Sizaire, Naudin und Chesny am Steuer), drei Lion-Peugeot (Goux, Giuppone und Aimé), zwei Delage (Pessonneaux und Ménard), zwei Alcyon (Anzani und Tiercelin), ein Auto-Stand De Dion (Pellegrin), ein Vulpés (Barriaux), ein Fouillaron (Grillet), ein Le Métais (Le Métais) und ein Bailleau (Bailleau).

Vom 6. bis 11. Dezember fanden bei widrigen Witterungsbedingungen Regelmäßigkeitsprüfungen statt: Regen, Wind und Kälte testeten Autos und Fahrer auf Herz und Nieren, und am Ende der 1200 gefahrenen Kilometer gab es nur vier Ausfälle: Bailleau und Le Métais am ersten Tag, Naudin am vierten (nachdem er in den Tagen zuvor mehrere Rundenrekorde aufgestellt hatte) und Pessonneaux am fünften, Opfer eines schweren Unfalls, der ihn für einige Zeit ins Krankenhaus zwang.

Am siebten Tag fand das Rennen im Grand-Prix-Stil statt. Die Teilnehmer mussten sieben Runden auf der Strecke zurücklegen, insgesamt 233,330 km. Vom Verhalten der Autos an den Tagen zuvor wurde der Sizarire-Naudin als Favorit angegeben (Naudin hatte schnelle Runden von 55 bis fast 60 km/h im Durchschnitt erzielt), gefolgt vom Lion-Peugeot, dessen einziges Problem ein Reifenschaden von Giuppone war, und dem Delage, der stark, regelmäßig und schnell war.

Zu diesem Anlass kam endlich die Sonne heraus, und um neun Uhr morgens gingen die Teilnehmer im Abstand von einer Minute auf die Strecke. Von Anfang an war die Überlegenheit des Sizaire-Naudin, eines echten Miniatur-Rennwagens, offensichtlich, der sich darauf beschränkte, den aus der ersten Runde gewonnenen Vorteil während des gesamten Rennens zu kontrollieren. Im Gegensatz zu Naudin fuhr Sizaire ein kluges und durchdachtes Rennen und fuhr die schnellste Rundenzeit in etwas mehr als 32 Minuten, mit einem Durchschnitt von 62 km/h.

In den ersten beiden Runden behielt Giuppone die zweite Position, gefolgt von Ménards Delage, verlor dann etwas an Boden und fiel auf den dritten Platz zurück. Jules Goux, der zweite Lion-Peugeot-Fahrer, hielt von Anfang bis Ende die vierte Position.

PlatzFahrerMarkeZylinderRundenZeit
1SizaireSizaire-Naudin174h0’7″
2MénardDelage174h5’40”
3GiupponeLion-Peugeot174h14’41”
4Goux Lion-Peugeot174h38’25”

Quelle: Seite “Viva Giuppone” – leider nur auf italienisch verfügbar.
Ich darf mich bei Herrn Davide Grappolo für die Erlaubnis, die Artikel und Fotos zu übernehmen, bedanken.