Quelle: L’Argus.fr – 13.11.2021

Der Peugeot Typ 67 wurde im Jahr 1904 im Werk Audincourt produziert. Es entstanden insgesamt 235 Exemplare, die meisten mit einer 4-sitzingen “Tonneau“-Karosserie. Es wurden die Typen 67 A und 67 B gebaut; der Unterschied war der Radstand, der beim 67A 2.200 und beim 67B 2.500 mm betrug. Die Spurweite betrug einheitlich 1.320 mm.


Die Fahrzeuge besaßen einen Zweizylinder-Viertaktmotor, der vorne angeordnet war und über Kette die Hinterräder antrieb. Der Motor hatte 1.817 cm³ Hubraum und war als 10 CV (fiscale) eingestuft.
Ein Peugeot Typ 67 A wurde bei einer Bonhams-Auktion im Jahr 2021 für 309.338 € verkauft. Der über 100 Jahre alte Wagen hatte in den letzten fünf Jahrzehnten nur zwei Besitzer. Er wurde restauriert, gepflegt und keineswegs nur ausgestellt, sondern regelmäßig an historischen Rennen teilgenommen. Der altehrwürdige Löwe war in hervorragendem Zustand.

Als Peugeot den Typ 67 auf den Markt brachte, hatte der Hersteller bereits 15 Jahre Erfahrung im Bau von Automobilen. Selbst aus heutiger Sicht wirkt der Typ 67 A, um den es hier geht, relativ modern.
Sein Zweizylinder-Frontmotor mit einem Hubraum von 1,8 Litern ist mit einem Getriebe mit vier Gängen und Rückwärtsgang kombiniert. Motor und Getriebe sind durch eine Konuskupplung miteinander verbunden. Das Auto wird mit einem Lenkrad und drei Pedalen bedient – diese Konfiguration war zur Zeit seiner Herstellung alles andere als Standard.


Gebremst wird allerdings nicht modern – die Fußbremse wirkt auf das Getriebe, während ein Hebel die Hinterradbremse bedient. Eine manuelle Sekundärölpumpe verrät ebenfalls den alten Ursprung des Wagens. Sowohl die Konstruktion des Tonneau als auch sein Design ähneln den Daimler-Modellen seiner Zeit.
Nach einem “ersten Leben” in Frankreich überquerte der Peugeot Typ 67 in den frühen 1970er Jahren als rollendes Fahrgestell den Ärmelkanal. Nach einer umfassenden Restaurierung, bei der Teile anhand von Originalzeichnungen neu angefertigt wurden, wurde er 1974 im Vereinigten Königreich zugelassen. In der Folgezeit nahm der damalige Besitzer mehrmals an dem historischen Rennen London-Brighton teil. Er trennte sich 1994 von dem Wagen. Sein Nachfolger kümmerte sich ebenso gut um den Wagen, ersetzte oder überholte in den 2000er Jahren zahlreiche Teile (Wasserpumpe, Kolben, Getriebebremse usw.) und meldete ihn weiterhin regelmäßig für das London-Brighton-Rennen an.

Da der Gesundheitszustand des Besitzers es nicht mehr zuließ, den Wagen zu nutzen, trennte sich der Brite nach 27 Jahren von dem Auto. Mit einem Preis von über 300.000 € ist dieser Typ 67 A einer der teuersten Peugeots in der Geschichte. Er ist jedoch noch weit von den 6,2 Millionen Euro entfernt, die 2017 für den Peugeot L45 Grand Prix – Gewinner der 500 Meilen von Indianapolis im Jahr 1913 – gezahlt wurden.


