Saint Emilion

Die etwa 40 Kilomer westlich von Bordeaux gelegene Stadt hat knapp 1.900 Einwohner. Der Ort und das umliegende Weinbaugebiet (Saint-Émilion (AOC)) wurden im Jahr 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe (Rubrik „Kulturlandschaft“) erklärt.

Die Qualität und Vielfalt der Weine von Saint-Émilion hängt mit der großen Vielfalt der Böden sowie der geschickten Mischung aus Rebsorten zusammen. Diese Mischungen ergeben eine Reihe von Geruchs- und Geschmacksnuancen die besonders geschätzt werden. Es gibt 12 Herkunftsbezeichnung im Weinbaugebiet Saint-Émilion, die jeweils ihre Besonderheiten haben.

Die bekanntesten sind Saint-Émilion und Saint-Émilion Grand Cru. Diese berühmten Herkunftsbezeichnungen, befinden sich auf dem selben Gebiet von 7.800 Hektar, von denen 5400 Hektar mit Reben bepflanzt sind. 800 Weinbauern teilen sich dieses “Weingebiet”, das sich über die 8 Gemeinden des Verwaltungsbereichs Saint-Émilion und einen kleinen Teil von Libourne erstreckt.

Die Qualität der Weine wird über die seit dem 12. Jahrhundert bestehende sogenannte „Jurade“ gewährleistet. Diese im Jahr 1199 gegründete Organisation bestand aus lokalen Beamten und Würdenträgern und hatte wirtschaftliche, politische und rechtliche Befugnisse. Sie übten diese Autorität über das Zuständigkeitgebiet von Saint-Émilion bis zur Revolution im Jahr 1789 aus.
Dieser ehemalige Stadtrat wurde im Jahr 1948 von einigen Weinbauern wieder ins Leben gerufen. Seither ist die Jurade eine Art Bruderschaft, deren Hauptaufgaben sind, die Weine der Appellation Saint-Émilion weltweit zu bewerben und ihre Qualität zu garantieren.

Zweimal jährlich schlüpfen die Mitglieder der Jurade in ihre traditionellen roten Roben: für das Frühlingsfest im Juni und für das Weinlesefest, das traditionell am dritten Sonntag im September stattfindet.

Eindeutig 1930er. Vor dem Hintergrund von Kirche und Glockenturm posiert eine Familie vor ihrem Peugeot 201 für den Fotografen
Eindeutig 1930er. Vor dem Hintergrund von Kirche und Glockenturm posiert eine Familie vor ihrem Peugeot 201 für den Fotografen