Saumur

Die Stadt mit gut 26.000 Einwohnern liegt an der unteren Loire. 1848 wurde sie an das französische Eisenbahnnetz angeschlossen. In der ersten hälfte des 20 Jahrhunderts war sie ein wichtiger Standort der französischen Kavaliere und ist heute noch Sitz der französischen Reitschule Cadre Noir.

Im zweiten Weltkrieg wurde die Insel und das Südufer der Loire noch zwei Tage nach Abschluß des Waffenstillstand vom Compiègne von einigen hundert jungen Kavalleriekadetten verteidigt. Am 21. Juni 1940 wurde Saumur von der 1. Kavallerie-Division der Wehrmacht unter Generalmajor Kurt Feldt eingenommen. Feldt war ein Pferdekenner und -liebhaber. Als der Angriff auf Saumur von Sturzkampfbombern unterstützt werden sollte, lehnte er das mit der Begründung „es widerstrebt mir, die schönen Pferde durch Bomben kaputtschmeißen zu lassen“ ab.

Die Stadt wurde im August 1944 von alliierten Panzer-Truppen unter General George S. Patton befreit, der 1912 in Saumur studiert hatte. Seit 1977 ist mit dem Musée des Blindés eines der größten Panzermuseen der Welt in Saumur ansässig. Es besitzt u. a. den einzigen fahrbereiten Tiger II „Königstiger“ weltweit.

Heute ist sie Zentrum eines Weinbaugebietes mit Wein- und Sektkellereien (AOC Saumur). Zudem ist Saumur führend in der Produktion und Weiterverarbeitung von Champignons. Der Gartenbau spielt ebenfalls eine große Rolle: 40 Prozent der in Frankreich produzierten Rosenstöcke kommen aus der Region. Andere Produktionssparten sind Aluminiumteile, Konserven, Tabak, Likör sowie Textilien.

Der Tourismus gewinnt für die Gegend um Saumur immer mehr an Bedeutung. Die rund 75 regionalen Sehenswürdigkeiten ziehen jedes Jahr eine Million Besucher an.

Frühe, vielleicht Mitte 1950er. Auf dem Place de Bilange steht links ein Peugeot 202
Frühe, vielleicht Mitte 1950er. Auf dem Place de Bilange steht links ein Peugeot 202