Die Prefecture mit annähernd 780.000 Einwohnern liegt im Tal der Garonne. Im Ballungsraum leben mehr als Million Menschen – damit ist er der viertgrößte Frankreichs. Die Stadt ist durch den Canal du Midi und den Garonne-Seitenkanal mit dem Mittelmeer und dem Atlantik verbunden. Sie ist knapp 600 km von Paris entfernt, mit dem TGV benötigt man rund 5 Stunden.
Im 19. Jahrhundert nahm Toulouse an der Industrialisierung Frankreichs kaum teil. 1856 erhielt es Anschluss an das französische Eisenbahnnetz. Die Stadt wuchs und veränderte sich mit dem Bau der großen Boulevards wie zum Beispiel der Rue Alsace-Lorraine und Rue de Metz.
Die Hauptstadt Okzitaniens ist seit dem Ersten Weltkrieg eng mit der Luftfahrt verbunden. Das liegt besonders an einem Mann: Pierre-Georges Latécoère aus Bagnères-de-Bigorre. Mit der Gründung der Flugzeugwerke im Jahr 1917 durch ihn wurde Toulouse zum wichtigen Standort der französischen Flugzeugindustrie. Die Piloten, die ab 1918 Briefe und Pakete um die Welt flogen, waren bewunderte Pioniere. Der erste Flug der französischen Luftpost ging vom Toulouser Vorort und Flughafen Montaudran nach Barcelona, Das Flugzeug war eine Salmson 2A2. Im Anschluß stellte Pierre-Georges Latécoère Piloten wie Mermoz oder Saint-Exupéry ein. Sie brachten anfangs die Luftpost bis nach Casablanca und Dakar, später bis nach Südamerika. Heute kann man das Erbe der Latécoère-Linien und ihrer Helden der Lüfte besonders gut im Musee „Envol des Pionniers“ in Montaudran entdecken.
Toulouse hat heute einen Technologiepark und gilt mit dem Standort von Airbus auch nach 100 Jahren noch als Flugzeug- und Weltraumhauptstadt Frankreichs.