Die Kleinstadt mit heute rund 11.800 Einwohnern liegt an der Côte d’Amour auf der Halbinsel Guérande. Nachbarorte sind die Seebäder La Baule und St. Nazaire. Nantes, die Hauptstadt des Départements liegt etwa 70 Kilometer östlich.
Pornichet entstand im Jahr 1900 aus den zuvor zu den Gemeinden Saint-Nazaire und Escoublac gehörenden Dörfern St. Sebastian sowie Vieux Pornichet. Bis ins 19. Jahrhundert lebten die Bewohner der von Dünen umgebenen Orte vor allem von der Salzgewinnung und der Fischerei.
Während die Salzgewinnung im Lauf des 19. Jahrhunderts an Bedeutung verlor, entwickelte sich der Tourismus. Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke im Jahr 1879 band den Ort an die Außenwelt an. Zahlreiche Künstler, Musiker, Schriftsteller und andere angesehene Persönlichkeiten hielten sich nun regelmäßig in Pornichet auf und besaßen dort große Anwesen. Der Strand trug die Bezeichnung „Plage des Libraires“ – Strand der Buchhändler -. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Gelände der Salzgärten eine Pferderennbahn errichtet, die am 15. August 1907 eingeweiht wurde.
Der erste bezahlte Urlaub für französische Arbeiter im Jahr 1936 verstärkte die touristische Erschließung und so wurde in diesem Jahr der erste Campingplatz Pornichets im Ortsteil Bonne-Source eröffnet.
Im zweiten Weltkrieges war Pornichet ab Juni 1940 von den Deutschen besetzt. Während Nantes schon im August 1944 befreit wurde, konnte die Wehrmacht Pornichet, wie die ganze sogenannte Poche de Saint-Nazaire, bis zum 11. Mai 1945 halten.
Neben dem Gemeindefriedhof gibt es heute einen Soldatenfriedhof mit Gräbern von etwa 5.000 deutschen Soldaten; ein großer Teil davon wurde 1955 aus anderen Friedhöfen der Départements Loire-Atlantique, Maine-et-Loire, Vendée und Deux-Sèvres hierher umgebettet.
In den 1960er Jahren entstand die Strandpromenade in ihrer heutigen Form und die Thalassotherapie entwickelt sich. In den 1970ern wurden aufgrund des zunehmenden Touristenandrangs zahlreiche futuristische Hotelbauten entlang der Küste errichtet. 1978 wurde der Freizeithafen (Port de Plaisance) eröffnet, der zu allen Gezeiten schiffbar und heute der wichtigste Freizeithafen des Départements ist.