Valognes

Die Gemeinde mit 6.800 Einwohnern liegt rund 20 Kilometer südlich von Cherbourg am Fluss Merderet im Zentrum der Halbinsel Cotentin.

Das Städtchen ist seit jeher Mittelpunkt landwirtschaftlicher Märkte und Messen sowie von Handel und Handwerk. Neben der Milchverarbeitung findet man heute Betriebe der Holz- und Bekleidungsindustrie und des Bauhandwerks.

Von großer Bedeutung ist Valognes für die nahegelegene Wiederaufarbeitungsanlage La Hague, da der Bahnhof von Valognes die Verladestation für Atommüllbehälter zwischen den Straßen- und Schienentransporten auf der Eisenbahnstrecke Paris-Cherbourg ist.

Der Ort war während des Mittelalters stark befestigt, wurde aber im Hundertjährigen Krieg geplündert. Die Blütezeit im 17. und 18. Jahrhundert, von der noch heute zahlreiche Stadtpalais künden, brachte der Stadt den Beinamen „Versailles der Normandie“ ein. Heute trägt Valognes trotz erheblicher Zerstörung während der Operation Overlord nach der Landung der Amerikaner im Jahre 1944 das offizielle Prädikat „Kultur- und Geschichtsstadt“. Die Kirche Notre Dame aus dem 14. Jahrhundert, die die einzige gotische Kirchekuppel in Frankreich besaß, wurde im Verlauf der Schlacht zwischen den Deutschen und den Alliierten zerstört.

Während des Zweiten Weltkrieges befand sich in Valognes ein Internierungslager, in dem durch die deutsche Besatzungsmacht Zwangssterilisationen an Sinti- und Roma-Frauen durchgeführt wurden.

Mitte 1930er. Vor der Post steht ein Peugeot 301
Mitte 1930er. Vor der Post steht ein Peugeot 301