Gien

Die Stadt mit 13.300 Einwohnern liegt an der Loire, etwa 80 Kilometer östlich von Orléans und 150 Kilometer von Paris entfernt in waldreicher Umgebung. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bombardements schwer zerstört.

Im 19. Jahrhundert siedelten sich Industriebetriebe an, darunter eine Brauerei, mehrere Färbereien sowie eine Keramikfabrik. 1821 wurde die weltbekannte Porzellanmanufaktur Faïencerie de Gien gegründet. 1881 erhielt Gien einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Paris–Clermont-Ferrand.

Im 19. Jahrhundert trat die Loire dreimal – 1846, 1856 und 1866 – jeweils im Abstand von einem Jahrzehnt über die Ufer und überflutete die Stadt.

Am 15. Juni 1940 bombardierte die deutsche Luftwaffe die Brücke von Gien, um der französischen Armee die Rückzugsmöglichkeit über die Loire abzuschneiden. Durch den Luftangriff wurde ein dreitägiger Großbrand ausgelöst, der die Altstadt zu Füßen des Schlosses vernichtete. 422 Häuser waren vollständig vernichtet und 921 teilzerstört; das Schloss hatte die Katastrophe überstanden.
Bereits 1941 wurden Pläne für den Wiederaufbau erstellt, die Arbeiten konnten jedoch erst nach dem Zweiten Weltkrieg begonnen werden. Zahlreiche Häuser wurden im Stil der wenigen übriggebliebenen Häuser rekonstruiert. In den folgenden Jahrzehnten dehnte sich die Stadt aus und es entstanden einige neue Stadtteile und Gewerbegebiete.

Vermutlich späte 1940er. Vor dem Hotel du Rivage steht ein Peugeot 202
Vermutlich späte 1940er. Vor dem Hotel du Rivage steht ein Peugeot 202