Bei freundlichem Wetter fand der Concours d‘Elégance im prächtigen Gartenpark des Barockschlosses statt. Mit über 200 Teilnehmern, die ihre gepflegten und vielfach seltenen und interessanten Wagen aus allen Epochen zeigten, wurden die Erwartungen der Organisatoren trotz des hohen Nenngeldes von 238 € brutto übertroffen. So kamen die etwa 20.000 Besucher und Liebhaber aus vielen Ländern in den Genuss einer großzügigen Ausstellung im sehr schönen Rahmen einer der wichtigsten Schlossanlage Deutschlands.
Schon unmittelbar nach dem Eingang in den Garten grüßten einige besonders rare und herrliche Sammelstücke. Das vom großen Designer Raymond Loewy eigenwillig gestaltete und von Carrozzeria Motto aufgebaute Lancia – Einzelstück „Flaminia Loraymo-Coupé“ aus dem Jahr 1960 war selbst für Markenkenner eine Überraschung.
Von zwei heute beinahe vergessenen deutschen Marken gab es, nur wenige Schritte daneben, je ein herrlich restauriertes Exemplar. Die von Autenrieth futuristisch aufgebaute Röhr-Stromlinien-Limousine mit Fließheck, Mittelfinne und zwei riesigen Scheinwerfern feierte hier eine erneute Premiere und den Gesamtsieg in Form der “Best of Show”-Trophäe. Vom Simson-Supra A mit dem 8-Zylindermotor von 90 PS war ein klassisches Cabriolet zu bewundern. Ein weiterer Publikumsmagnet war der Maybach Zeppelin aus dem Jahr 1931, der auf eigener Achse ins badische Schwetzingen reiste, um sich dort mit einem 8-Liter Pullman und einem Maybach Zeppelin Cabriolet Spohn zu treffen.
Beim Rundgang begegnete man vielen weitere Juwelen der Automobilgeschichte.
Dazu zählten etwa der von Ettore Bugatti für DeDietrich entwickelte Paris-Madrid Rennwagen No. 5 aus dem Jahr 1903 oder der DeDion-Bouton Rennwagen für den Grand-Prix von 1908, hier allerdings in Straßenversion mit Karbidlampen und kleinen Kotflügeln. Mehrere Veteranenfahrzeuge der Messingaera von Mercedes, Opel, Benz, Loreley und andern Marken beeindruckten nachhaltig. Ein Stanley-Steamer aus Amerika und die Replika des Ford Quadricycle 1896 faszinierten.
Die 20er- und 30er-Jahre waren ebenfalls gut vertreten – von Kleinwagen bis zu mächtigen Luxusfahrzeugen.
Hier waren auch zwei Peugeots zu bewunder – unser langjähriges Mitglied Peter Seeger mit seinem Typ 172 aus dem Jahr 1926, der den dritten Platz bei der Prämierung „Grosser Preis AvD-Classic-Gala 2015“ errang und ein 201 Nutzfahrzeug – ein seltener 201 T.
Bei den Nachkriegsmodellen reichte die Auswahl von Familienautos über Sportwagen, solide Gebrauchsfahrzeuge, Sonderkarosserien, bis zu einer Reihe von Amerikanern und reihenweise Mercedes, Jaguar und Porsche.
Ein besonderes Areal war den Kleinstwagen vorbehalten, wo es ein Wiedersehen mit vielen Modellen der 50er und 60er-Jahre gab. In zwei Paraden rollten Brütsch „Mopetta“ und „Zwerg“ gemeinsam mit den britischen Scootacar, Berkeley und Ashley durch das Spalier von Hunderten von Zuschauern, gefolgt von Heinkel Kabine und Isetta, allen Goggo-Modellen, einem Lloyd 300 von 1952 mit „Leukoplast-Karosserie“ sowie dem seltenen Kroboth, dem Goggo-Roller sowie den heute fast vergessenen Champion, Gutbrod, Maico und Messerschmitt. Nach oben wurde die Kleinstwagenparade von Glas Isar 600, Dffodil 600, Renault 4 CV und allen wichtigen Varianten des Fiat 500 Topolino abgerundet. Der „Micro-Concours“ soll auch in Zukunft wichtiger Teil von AvD-Classic-Gala Schwetzingen sein.
