Dole

Die Stadt mit etwa 23.600 Einwohnern befindet sich in der westlichen Franche-Comté auf halbem Weg zwischen Dijon und Besançon. Sie liegt am Doubs und am parallel verlaufenden Rhein-Rhône-Kanal.

1854 wurde Dole ans Eisenbahnnetz angeschlossen und der Bahnhof errichtet. Im Krieg von 1870/71 besetzten die Preussen die Stadt für neun Monate. Ihre Herrschaft hinterließ in der Bevölkerung starke antideutsche Abneigungen.

Sehr wichtig war die Gießerei-Industrie mit Werken von Courtot, Audemar-Guyot, Bermond, Nélaton und Moniotte. Seit 1906 stellte Onoto-Bourgeois in Dole Fahrräder her. 1899 eröffnete die Compagnie nationale des radiateurs (heute Ideal Standard) ihr Werk durch Übernahme der Fonderie Courtot. Mit der Firma Jeunet eröffnete 1930 ein weiterer Fahrradhersteller ein Werk.
Der Lebensmittelsektor war ab 1912 mit der Société des Grands Moulins vertreten; 1917 kam die Käseherstellung der Schweizer Brüder Graf hinzu. Deren Käse-Weiterverarbeitungs-Betrieb wurde 1960 von La Vache qui Rit (BonBel) übernommen.
Ab 1925 wurde das Chemieunternehmen Solvay der größte Arbeitgeber der Stadt.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Dole am 17. Juni 1940 von den deutschen Truppen besetzt. Ab da befand sich die Stadt in der sogenannten Zone interdite. Die Besatzer führten den Service du travail obligatoire ein, einen zwangsverpflichtenden Arbeitsdienst für die Zivilbevölkerung. Dies machte die Gegend um Dole endgültig zu einen Rückhalt der Résistance und ihrer Einheiten Franc-tireurs partisans und Forces français de l’intérieur (FFI), denen es gelang, zahlreichen Verfolgten zur Flucht zu verhelfen, Brände zu legen und Sabotageaktionen gegen die Besatzungsmacht ausführten. Am 9. September 1944 wurde Dole befreit.

Im Juni 1962 sprach Charles de Gaulle während einer Präsidialreise ins Franche-Comté auf der Place nationale vor versammelter Menschenmenge über die Notwendigkeit einer deutsch-französischen Annäherung, die im Jahr 1963 zum Elysee-Vertrag führte.

Wohl 1950er. Der Place aux Fleurs. Mittig rechts steht ein 202 Camionette
Wohl 1950er. Der Place aux Fleurs. Mittig rechts steht ein 202 Camionette
Nach 1960. Ein Firmen-LIeferwagen von La Vache qui Rit - wohl ein Q3A
Nach 1960. Ein Firmen-LIeferwagen von La Vache qui Rit – wohl ein Q3A