Die Stadt mit 46.700 Einwohnern liegt an der Loire zwischen Orléans und Tours etwa 1.½ Stunden von Paris entfernt.
Das Renaissanceschloss, das einst von König Ludwig XII. bewohnt wurde, befindet sich in der Stadtmitte. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die aus dem 18. Jahrhundert stammende Steinbrücke über die Loire. Viele Treppen durchziehen die Stadt, die auf mehreren Hügeln errichtet wurde. Im Westen der Stadt befindet sich der Forêt de Blois, ein Überbleibsel der großen Wälder, die sich einst in der Region erstreckten.
Von 1498 bis 1589 war Blois ständige Residenz der französischen Könige. Hier wurden wichtigste Staatsakte geschlossen. Im April 1814 wurde Blois für kurze Zeit zum Sitz der Regentschaft von Marie Louise, der Gattin Napoleons I. Im Deutsch-Französischen Krieg wurde die Stadt nach einer kurzen Beschießung durch deutsche Truppen erobert und bis Kriegsende besetzt gehalten.
Im September 1939 wurde mit dem Camp de Blois-Silo eine Sammelstelle für zuvor in Paris verhaftete Deutsche eingerichtet. Während des Vichy-Regimes bestand in den Jahren 1940 bis 1944 ein Internierungslager für gefangengenommene Resistancekämpfer. Die Stadt wurde im zweiten Weltkrieges von der deutschen Wehrmacht am 18. Juni 1940 besetzt. Die Befreiung durch die U.S. Army gelang in den letzten beiden Augustwochen 1944. Bei den Gefechten musste die Stadt mehrere Tage des Bombenhagels über sich ergehen lassen.
Seit 1998 ist die Stadt Veranstaltungsort des wichtigsten Geschichtsfestivals Frankreichs, dem „Rendez-vous de l’histoire de Blois“. Jährlich im Oktober treffen sich bis zu 40.000 Historiker und Geschichtsinteressierte.
Mit wichtigen ansässigen Unternehmen aus der Automobilbranche, dem Gesundheitswesen, der Nahrungsmittel- und der Kosmetikindustrie ist die Wirtschaft von Blois heute voll und ganz auf die Zukunft gerichtet.
