Vendome

Die Kleinstadt mit 15.700 Einwohnern liegt am Loir, der die Altstadt mit zwei Armen umgibt.
Sie ist etwa 120 Kilometer von Paris entfernt und liegt an einer der französischen Pilgerrouten nach Santiago de Compostela. Unterkunft fanden die Pilger hier in einem Hospiz.

Im Zentrum um die Place St-Martin herum fällt zuerst der einzeln stehende Turm auf dem Platz selbst auf. Er blieb beim Abriss der Renaissance-Kirche Saint-Martin im Jahr 1857 stehen. Einen mindestens ebenso eleganten Turm hat die Kirche La Madeleine von 1474, die ein hölzernes Tonnengewölbe vorweisen kann.

Das benachbarte Rathaus war ursprünglich ein Oratorianerkolleg. Berühmtester Zögling ist Honoré de Balzac, der 1807, als Achtjähriger, unter die Fuchtel dieser Gemeinschaft geriet und bis 1813 im Internat blieb. Die für ihn trostlose Zeit hat der Dichter in seinem Roman „Louis Lambert“ verarbeitet.

Vendome wurde am 15. Juni 1940 von der deutschen Luftwaffe bombardiert, Dabei gab es
schwere Zerstörungen in der Innenstadt, 90 Tote und über 200 Verletzte.

Seit 1990 ist die Stadt ans TGV-Netz angeschlossen, so dass man nach Paris nur noch 45 Minuten benötigt. Hierdurch gab es eine signifikante Veränderung der Wirtschaftsstruktur.
Heute sind Betriebe der Luft- und Raumfahrt, Geräte- und Automobilindustrie in Vendome ansässig.

1950er. In der Rue du General de Gaulle stht links ein sletener Peugeot-Lieferwagen: Ein MKD, Typ Baoulangerie (MAB)
1950er. In der Rue du General de Gaulle stht links ein sletener Peugeot-Lieferwagen: Ein MKD, Typ Baoulangerie (MAB)