Das Fahrzeugmuseum Vötter im Verwöhnhotel Vötters Sportkristall in Kaprun

Im Sommer 2015 hatte ich Gelegenheit, einige Nächte in Vötters Verwöhnhotel in Kaprun zu verbringen. Von hier aus sind sehr schöne Touren – z.B. die Großglocknerstraße – in kurzer Zeit zu erreichen. Der Seniorchef Helmuth Vötter und Oldtimerliebhaber hält für mit historischen Fahrzeugen anreisenden Gäste eine Vielzahl von (Strecken)-Tipps bereit.

Dabei habe ich natürlich auch das im Hotel befindliche Museum besucht. Es ist wegen der Vielfalt seiner Exponate ausgesprochen sehenswert und wenn man in der Gegend ist, sollte man sich die Zeit für einen Besuch nehmen.

Seniorchef Helmuth Vötter mit seinen beiden Töchtern

Im Museum werden vorwiegend Fahrzeuge des “kleinen Mannes” der 50er bis 70er Jahre und älter ausgestellt. Die Sammlung umfasst eine Vielzahl von Modellen – angefangen von den einer BMW Isetta bis hin zum Rolls Royce. Vermutlich ist auch ein Fahrzeug dabei, das Sie, Ihre Eltern, Großeltern oder jemand aus Ihrem Bekanntenkreis gefahren haben.

Eine spezielle Abteilung zeigt die Geschichte der Fa. VW und ist dem Konstrukteur, Genie und Autopionier Ferdinand Porsche gewidmet. Zu Ehren von Fritz Fend – ein persönlicher Freund der Familie Vötter – wurde eine gesonderte Ausstellungsfläche mit Gedenktafel unter dem Motto „Fritz Fend und seine Fahrzeuge“ im Museum errichtet.  

Im Museumsbestand sind auch mehrere Peugeot‘s – aus der Vorkriegszeit u.a. ein 177 B und ein 202.

Im Museumsbestand sind auch mehrere Peugeot‘s – aus der Vorkriegszeit u.a. ein 177 B und ein 202.
Peugeot 177 B

Es werden aber nicht nur Motorräder und PKW gezeigt, das Museum ist weitergefasst und präsentiert z.B. auch das größte Cabrio der Welt – den Steyr Polizei-Mannschaftswagen ” Zeiserl” mit 23 Sitzplätzen. Oder den „Gletscherdrachen“, die erste unterirdische Gletscherschienenbahn. Außerdem eine Wohnung der 50er Jahre – mit originaler Einrichtung der Mutter des Museumsgründers Helmut Vötter
 
Christine Schweinöster (regionale Journalistin) schreibt:
„Hier werden 200 Exponate aus ganz Europa gezeigt. Darunter sind viele Fahrzeuge des kleinen Mannes aus den 1950er – 70er-Jahren: der Renault 4CV – das französische „Cremeschnittchen“ – ebenso wie der italienische Fiat 500; der holländische Kleinwagen DAF und der Trabant aus DDR-Zeiten; der schwedische Saab und der englische Austin A30.
Und natürlich Fabrikate des Wirtschaftswunderlandes Deutschland, wie der Messerschmitt Kabinenroller, das geliebte Goggomobil oder der skurrile Zündapp-Janus-Wagen, diese lärmende Blechbüchse mit dem Motor in der Mitte.
Der Hotelbesitzer und Museumsgründer Helmuth Vötter hatte eine bescheidene Kindheit. Mit seiner Mutter bewohnte er eine Einzimmer-Wohnung bei einem Bauernhof; sein Vater war im Krieg gefallen. Als Jugendlicher musste er gegen Kost und Logis beim Bauern arbeiten. Sein besonderer Traum war eine BMW-Isetta, von der er glaubte, sie sich nie leisten zu können.

Das Sammeln von historischen Fahrzeugen begann für ihn vor ca. 30 Jahren genau mit dieser BMW Isetta, welche er im schlechten Zustand erworben hat und dann in langen Stunden liebevoll restauriert. Damit war der Grundstein für das heutige Fahrzeugmuseum gelegt. Immer mehr Fahrzeuge wurden für kleines Geld erworben und dann in einer eigenen Werkstatt wieder „zum Leben erweckt“ und mit viel persönlichem Arbeitseinsatz restauriert. 
Helmuth Vötter wurde oft belächelt und selten ermutigt, aber sein Ziel war, ein Stück Fahrzeug-Geschichte für die nächsten Generationen zu erhalten – heute kann er mit Stolz ein schönes Fahrzeugmuseum allen Interessierten präsentieren.”