Monoplace 402 von A.C.B

Ein Zwitter aus Amilcar Pegase und Peugeot 402

Der 402 A.C.B - photographiert von Fredi Vollenweider im Jahr 2001
Der 402 A.C.B – photographiert von Fredi Vollenweider im Jahr 2001

An der Vintage Montlhéry 2001 nahm Michel Broual mit seinem 402 Monoplace teil. Wegen eines ausgerissenen Kerzengewindes konnte dieser interessante Rennwagen aus der Vorkriegszeit dann aber leider nicht in Fahrt bewundert werden.

Der Vater von Michel Broual, der 1992 verstorbene Maurice Broual, baute dieses Fahrzeug in seiner Firma A.C.B. auf einem Chassis eines Amilcar Pegase auf. Der Motor Typ TH 4 mit 1991 Ccm stammt von einem Peugeot 402.

Gegenüber der Serie wurde der Motor aber “getunt” – es wurde ein Querstrom-Zylinderkopf mit Doppelvergaser und zwei obenliegenden Kipphebelwellen aus einem Darl’Mat in Rennversion verwendet.

Im Jahr 1934 gründet Maurice Broual die Fa. A.C.B. – genauer “Les Ateliers de Construction Becon” – in Courbevoie (Dep. Hauts-de-Seine). Dort baut er für den sportlichen Einsatz Rennwagen auf Basis von Serienmodellen der Hersteller Peugeot, Georges Irat und Citroën.

Außerdem entstehen Karosserie-Umbauten von Delage-, Delahaye- und Talbot-Limousinen. Den letzten eigenständigen Auftritt des Unternehmens auf dem Pariser Salon gab es im Jahr 1947.

1948 produzierte A.C.B. lediglich noch ein Cabrio auf Basis eines Citroen Traction 11 CV Normale mit einer stark von der amerikanischen Mode beeinflussten Pontonkarosserie. In dieser Zeit entsteht auch ein Peugeot 402 mit Sonderkarosserie, die später in den USA weiter modifiziert und lange Zeit fälschlicherweise der Firma “Carosserie Portout” zugeschrieben wurde.

Im Jahr 1955 taucht der Name Broual wieder auf, als Maurice Broual in Briare (Dep. Loiret) ein Museum eröffnet, in dem er seine Sammlung von Oldtimern ausstellte.

Ab 1982 stellt er eine Reihe von Repliken mit Anklängen an Delahaye, Delage und Talbot auf Peugeot 505-Basis her, die wahlweise von Peugeot 505-, Talbot Tagora- oder Renault 18/20-Motoren angetrieben und je nach Geschmack mit Automatik- oder Schaltgetrieben ausgestattet werden. Die Karosserien wurden nach traditionellen Methoden aus Stahlblech oder Aluminium gebaut. Die Preise lagen zwischen 130.000 und 150 000 FF.

Nach dem Tod von Maurice Broual im Jahr 1991 wurden sowohl die Firma als auch das Museum liquidiert.