Oldtimer sind nur sehr selten in Unfälle verwickelt

Eine Studie zum Unfallverhalten von historischen Fahrzeugen zeigt:
Wer am Steuer eines Oldtimers sitzt, fährt sehr vorausschauend und sicher. Hinzu kommt, dass diese Fahrzeuge, die mindestens 30 Jahre alt sind, in einem erstaunlich guten technischen Zustand sind.

Peugeot bei der Ausfahrt

Das sind Ergebnisse einer Studie der Verkehrsunfallforschung der Technischen Universität Dresden (VUFO), die im Auftrag des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) erstellt wurde.

Oldtimer sind in Deutschland nur sehr selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden verwickelt. Verglichen mit der Unfallhäufigkeit aller Pkw beträgt das Verhältnis 1 zu 9. Auch als Unfallverursacher fallen Pkw, die älter als 30 Jahre alt sind, kaum auf.

Vorkriegswagen, die inzwischen nur noch einen Bruchteil des Oldtimerbestands (etwa 18.000 Stück sind mit H-Kennzeichen zugelassen) ausmachen und mindestens 80 Jahre alt sind, tauchen in den Unfallstatistiken so gut wie überhaupt nicht auf, obwohl sie naturgemäß ohne moderne Sicherheitssysteme wie Sicherheitsgurte oder Airbags unterwegs sind.

Peugeot Vorkriegs Klassiker

Die Studie, für die die Unfallstatistiken ausgewertet wurden, kommt darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass technische Mängel bei historischen Fahrzeugen sogar weniger häufig als Unfallursache in Erscheinung treten als bei Neufahrzeugen.

Die 420.000 Pkw, die älter als 30 Jahre und mit H-Kennzeichen unterwegs sind, machen rund 0,7 Prozent des gesamten Pkw-Bestandes von derzeit etwa 57,8 Millionen Einheiten aus. Oldtimer sind allerdings nur in etwa 0,09 Prozent aller Unfälle verwickelt. Es wurden je 100.000 zugelassener historischer Fahrzeuge nur 91 in Unfällen mit Personenschaden verwickelt.

Im Jahr 2018 gab es rund 2.640.000 Verkehrsunfalle, bei denen es meist bei Sachschäden blieb; bei etwa 310.000 Unfällen kam es zu Personenschäden.

In konkreten Zahlen heißt das, dass es nur etwa 300 Oldtimer-Unfälle mit – wie auch immer geartetem – Personenschaden gab.

Zum Vergleich:

Bis zu vier Jahre alte Autos stellen gut 36 Prozent des Bestands und sind in 31 Prozent aller Unfälle verwickelt. Bei den bis zu neun Jahre alten Fahrzeugen liegt mit 753 Unfällen mit Personenschaden auf 100.000 Fahrzeuge die Unfallhäufigkeit gut 8,5 Mal höher.

Technische Mängel spielen bei Oldtimern noch seltener eine Rolle als Unfallursache als bei Neuwagen:

Die Mängelquote – die Zahl von Pkw mit einem technischen Mangel als Unfallursache je 100.000 zugelassene Fahrzeuge – betrug bei den über 30 Jahre alten Fahrzeugen nur 0,8. Bei den bis zu neun Jahre alten Neuwagen beträgt die Quote 1,5. Am häufigsten treten technische Mängel bei Fahrzeugen auf, die zwischen 20 und 29 Jahre alt sind: Dort beträgt die Quote 4,6.

Quelle: VdA

Peugeot Oldtimer in Fahrt