Übernahme der Fotos mit freundlicher Genehmigung von M. Jean-Mark Humbrecht.
Die Collection Schlumpf im elsässischen Mulhouse wird normalerweise mit Bugatti in Verbindung gebracht. Das ist im Prinzip auch richtig, da die Sammlung ihren Ursprung in der Leidenschaft der Brüder Schlumpf für diese Marke hat. Trotzdem wurde auch eine Vielzahl anderer Automobilmarken in die Sammlung integriert.
Im Folgenden Fotos der Peugeots aus dem Bestand der Collection Schlumpf. Die Fotos wurden von Herrn Jean Marc Humbrecht bei seinen Museumsbesuchen gemacht. Wir bedanken uns herzlich für die von ihm erteilte Genehmigung, diese Bilder hier zu veröffentlichen.
Im Jahr 1935 gründeten die Brüder Hans und Fritz Schlumpf in Mulhouse ihre erste Textilfabrik. 1957 übernahmen sie die Textilfabrik HKD (Heilmann, Koechlin & Desaulles), eine Wollspinnerei. Als in den 1970 Jahren die Textilindustrie in eine strukturelle Krise kam, wurde die kostspielige Leidenschaft der Brüder – das Sammeln von Oldtimern – zum Verhängnis.
Der leidenschaftliche Automobilsammler Fritz Schlumpf kaufte zwischen 1961 und 1963 unter großer Geheimhaltung eine große Anzahl klassischer Automobile, bevorzugt dabei Exemplare der Marke Bugatti. Dabei setzte er zahlreiche Strohmänner ein, die weltweit in als Käufer auftraten. Angeblich sandte er Besitzern, die nicht verkaufen wollten, unterzeichnete Blankoschecks, in die diese den gewünschten Betrag einsetzen konnten, zu, wenn er ein Auto unbedingt haben wollte.
Zunächst war nur wenigen Personen der Zutritt zu den Lagerhallen der Fabrik gestattet, in denen die Oldtimer untergebracht waren. Als im Mai 1965 ein Artikel in der Zeitschrift L’Alsace über die Existenz der geheimen großen Automobilsammlung erschien, entschied sich Fritz Schlumpf, seine einzigartige Kollektion der Öffentlichkeit zu präsentieren
1966 begannen langjährige Umbauten in den Lagerhallen der Textilfabrik. Zwischenwände wurden entfernt, um das künftige Musée Schlumpf in einer einzigen Ausstellungshalle mit der enormen Grundfläche von 17.000 m² unterbringen zu können. Im Zuge der Abrissarbeiten der alten Pariser Markthallen (Quartier des Halles) ab 1970 erwarben die Brüder Schlumpf einen Großteil der Säulen, die die Dachkonstruktion getragen hatten incl. der Laternen. Diese wurden verwendet, um das Balkenwerk des Daches der großflächigen Halle zu stützen und fügen sich harmonisch in den Bau ein. Außerdem wurden die Automobile mit großem Aufwand restauriert. Die Sammlung wuchs bis 1976 weiter an, sie umfasste dann über hundert Bugatti und zahlreiche Fahrzeuge weiterer Marken. Von 1966 bis 1976 investierte Fritz Schlumpf rund 12 Millionen Franc in sein Museumsprojekt
Als es zum Konkurs kam, flohen die Brüder in die Schweiz. Im folgendne Rechtsstreit entschieden mehrere Gerichte, dass die Sammlung zu verkaufen sei, um die Ansprüche der Gläubiger zu befriedigen. Glücklicherweise konnte die Zerschlagung der Collection verhindert werden, als sie von einer Interessengemeinschaft zum Preis von 44 Millionen Francs zurückgekauft wurde. Zum Trägerverein des Museums, der 1981 diese Summe zur Verfügung stellte und es bis heute betreibt, gehören die Stadt Mulhouse, der Rat des Départements Haut-Rhin, der Regionalrat der Region Alsass, die Industrie- und Handelskammer Mulhause, Panhard & Levassor (Teil der PSA-Gruppe), der Automobile Club de France und das Komitee der Pariser Automobilsalons (Mondial de l’Automobile). Am 10. Juli 1982 wurde das Musée national de l’Automobile eröffnet.