Die Fa. Peugeot baute im Jahr 1906 ein Rennmotorrad mit einem Zweizylinder-V-Motor.
Der Motor besaß einen Hubraum von 762 cm³ und leistete je nach Quelle 5 bis 7 PS. Er verfügte über gesteuerte Auslassventile, die Einlassventile wurden „automatisch“ durch den Unterdruck des ansaugenden Kolbens geöffnet. Über einen Riemen wurde das Hinterrad direkt angetrieben.
Auf dieser Peugeot-Twin-Maschine legte Walter „Skinny“ Collins im Februar 1907 in Los Angeles eine Meile in einer Minute zurück. Das entspricht einer Geschwindigkeit von 96,5 km/h.
Der Motor wurde auch an andere Hersteller wie Norton, Vindec oder NLG geliefert, die ihn in ihre Modelle einbauten.
Rem Fowler gewann damit auf einer Norton-Peugeot am 28. Mai 1907 die 2-Zylinderklasse beim ersten Tourist – Trophy – Rennen auf der Isle of Man. Diese Klasse wurde von Motorrädern mit dem 672-cm³ Peugeotmotor dominiert.
Im Jahr 1908 gewann W.E. Cook das erste Brooklands-Rennen auf einer NLG-Peugeot, die mit einem auf 944 cm³ vergrößterten Peugeot-Aggregat
Später wurde der Motor von Peugeot weiterentwickelt und der Zweizylinder bis auf 2.714 cm³ Hubraum vergrößert. Dieses leistungsgesteigerte “Monster” Aggregat wurde bei NLG in die Rekordmaschine verbaut, mit dem am 16.6.1909 der erste gezeitete Geschwindigkeitsrekord gelang. William E. Cook erreichte damit auf der Brooklandsbahn 122,16 km/h.