Chinon

Die Stadt mit rund 8.000 Einwohnern erstreckt sich über beide Ufer der Vienne, unweit der Mündung in die Loire. Der Ort ist für die imposante Ruine der Burg Chinon bekannt.

Die früher bedeutenden Steinbrüche sind heute nicht mehr in Betrieb. Haupteinnahmequellen sind Ackerbau (Getreide), Viehzucht, Obst- und Weinbau, die Herstellung von Ziegenkäse und der Fremdenverkehr. Ein großer Arbeitgeber in der Nähe der Stadt ist das Kernkraftwerk Chinon mit vier aktiven Druckwasser- und drei stillgelegten UNGG-Reaktoren.

Die hier produzierten Weine zählen derzeit zu den Besten in ganz Frankreich. Oberhalb der Ufer der Vienne liegen die Weinkeller, in denen die berühmten Cabernet-Franc-Rotweine gelagert werden. Diese „Keller“ sind eigentlich Höhlen, die in den porösen Kalkstein gehauen wurden, um daraus die Steine für den Bau der Burg zu gewinnen. Vor allem die höher gelegenen Höhlen, deren Vorderfront viel Sonnenlicht erhielt, wurden vielfach auch als Wohnungen genutzt, indem man den Eingang mit einer Wand, Türen und Fenstern versah. In einer dieser Wohnhöhlen ist das Musée Ste. Ragegonde eingerichtet.

Die AOC Chinon verfügt über 2200 Hektar Rebfläche. Auf den Sand- und Kiesböden des ehemaligen Überschwemmungslands zwischen Loire und Vienne wachsen leichte Weine. Auf den Kalk- und Tuffsteinhängen sowie den Plateaus um Cravant-les Côteaux, Sazilly und Beaumont-en-Véron wachsen mittelschwere Rotweine der Spitzenklasse mit einem hervorragenden Alterungsvermögen. In guten Jahrgängen kann ein hervorragender Chinon einige Jahrzehnte lagern.

Die Av. de la Gare in den späten 1920ern. Kein Peugeot auf der Strasse, aber Werbung der örtlichen Garage Peugeot am Giebel im Hintergrund..
Die Av. de la Gare in den späten 1920ern. Kein Peugeot auf der Strasse, aber Werbung der örtlichen Garage Peugeot am Giebel im Hintergrund..