Die Prefecture an der Loire hat knapp 140.000 Einwohner.
Loire und Cher fliessen innerhalb des Stadtgebietes parallel in etwa 3 km Abstand bis der Cher in die Loire mündet. Das Stadtzentrum mit den beiden Loire-Inseln Île Simon und Île Aucard liegt östlich der Mündung des Cher. Im Cher liegt die weit größere Île Honoré de Balzac.
1845 erhielt Tours einen Eisenbahnanschluss, der die industrielle Entwicklung der Stadt beschleunigte; der heutige Bahnhof wurde 1896 fertig gestellt. Der Boulevard Béranger mit der halbrunden Place Jean Jaurès und der Boulevard Heurteloup folgt der mittelalterlichen Stadtbefestigung, die der Modernisierung Ende des 19. Jahrhunderts weichen mußte. Gleichzeitig entstanden neue Villenviertel und Parkanlagen, das Arbeiterquartier Velpeau usw. Fast sämtliche neuen Stadtviertel waren von der Loire abgewandt, da der Bau der Eisenbahn zum Niedergang der Flussschifffahrt führte.
Während des Deutsch-Französischen Kriegs war Tours von September bis Dezember 1870 Sitz der Regierung der nationalen Verteidigung. Am 19. Januar 1871 wurde die Stadt vom preußischen Generalleutnant Julius von Hartmann besetzt. Die deutschen Truppen blieben bis zum 8. März 1871.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt 1940 wieder von deutschen Truppen besetzt. Einem dreitägigen, durch deutschen Artilleriebeschuss ausgelösten Großbrand fielen erhebliche Teile der Innenstadt zum Opfer. 1944 wurde die Stadt bei alliierten Bombardements, die gegen den strategisch wichtigen Loire-Übergang gerichtet waren, nochmals schwer getroffen.
Nach dem Krieg gelang unter Bürgermeister Jean Royer ein behutsamer Wiederaufbau der historischen Innenstadt. 1973 wurde ein 90 Hektar großes Gebiet im Stadtzentrum unter Denkmalschutz gestellt.
Wirtschaftlich dominieren Lebensmittelverarbeitung, Handel, Tourismus, Textil-. Leder- und Druckindustrie. Die Touraine, die Region um Tours, ist bekannt für ihre Weine. Das bekannteste Anbaugebiet der Touraine ist Vouvray, das direkt vor den Toren der Stadt Tours liegt.