Die Gemeinde mit knapp 3.700 Einwohnern liegt auf einer Halbinsel an der Mündung des Goyen und ist ein Fischerort mit langem Sandstrand. Vom Hafen des am 1. Januar 2016 eingegliederten Stadtteils Esquibien kann man mit dem Boot zur Île de Sein fahren.
In Audierne befand sich ab Anfang 1939 in einer ehemaligen Sardinenfabrik ein Internierungslager, in dem nach Frankreich geflüchtete Soldaten der republikanischen spanischen Armee und der Internationalen Brigaden festgesetzt wurden. Ab Mai 1940 kamen in Frankreich lebende unerwünschte Ausländer, insbesondere Deutsche und Österreicher, dazu – in der übergroßen Mehrzahl erklärte Nazi-Gegner.
Als Folge einer Verhaftungswelle in Paris trafen am 5. Juni 1940 festgenommene Deutsche und Österreicher im Centre de Rassemblement des Étrangers von Audierne ein. Zu ihnen gehörten u. a.:
- Jakob Altmaier – Journalist und SPD-Politiker
- Leonhard Frank – Schriftsteller
- Johannes Hoffmann – erster Ministerpräsident des Saarlandes nach 1945
- Leo Lania – Journalist und Schriftsteller
- Soma Morgenstern – Journalist und Schriftsteller
- Balder Olden – Journalist und Schriftsteller
- Alfred Reis – Chemiker und Physiker
- Artur Rosenberg – Autor und Journalist
Das Lager selbst wurde Ende Juni 1940 aufgelöst und vielen der dort fetsgehaltenen gelang die Flucht vor der heranrückenden Wehrmacht und der ihr folgenden Gestapo.
Der ehemals bedeutsame Fischereihafen ist heute im Wesentlichen ein Yachthafen. Von der Fischerei übriggeblieben ist eine Austernaufzuchtstation. Entlang des Hafens erstreckt sich der Hauptgeschäftsbereich des Städtchens mit Cafés, Bars und Restaurants, dem Rathaus, dem Fremdenverkehrsbüro, dem Busbahnhof u. v. m.