Das rote 07-Kennzeichen: die Nummer für Oldtimersammlungen

Das rote 07-Kennzeichen gilt als Wechselkennzeichen, mit dem mehrere Fahrzeuge abwechselnd gefahren werden können. Es wurde vor allem ins Leben gerufen, um Sammlern von Oldtimern eine kostengünstige Möglichkeit zu geben, historische Fahrzeuge im Straßenverkehr zu bewegen, ohne jedes Fahrzeug in der Zulassungsstelle anmelden zu müssen.

07er Kennzeichen

07er Wechselkennzeichen nicht für den Alltag

Das 07-Kennzeichen ist vor allem ideal für Fahrzeuge, die die geltenden Zulassungsverordnungen auf Grund von z.B. fehlenden Pflichtbauteilen nicht mehr einhalten können.

Bei einer Sammlung von mehreren Oldtimern, die die Kriterien für das 07-Kennzeichen erfüllen, wird nur das Fahrzeug der steuerstärksten Kategorie versteuert. Für weitere Oldtimer wird keine Steuer erhoben, da nur ein Fahrzeug gleichzeitig mit der Nummer im Srassenverkehr bewegt werden kann und deren Steuer dann mit der Erhebung für den größten bereits abgegolten ist.

Doch die milde Steuergabe wird mit massiven Nutzungseinschränkungen erkauft:
So dürfen 07er-Fahrzeuge ausschließlich Oldtimertreffen und Rallyes ansteuern. Ferner erlaubt sind „Probe- und Prüfungsfahrten” sowie “Fahrten zum Zwecke der Reparatur und Wartung.“ Zum Nachweis ist ein Fahrtenbuch zu führen. Alles andere – die Hochzeitsfahrt fürs befreundete Pärchen, Einkaufstouren oder gar gewerbliche Nutzung – ist passé. Sogar einen Fahrt ausschliesslich zum Tanken fällt nicht unter die Nutzungserlaubnis.
Außerhalb der Nutzung dürfen sie zudem nicht im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt werden; die Zulassungsstellen können einen Nachweis über privaten Parkraum verlangen.

Voraussetzungen für die Vergabe des roten Kennzeichens

Fahrzeuge mit 07-Kennzeichen müssen genauso wie Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen die strengen Richtlinien eines Oldtimergutachtens erfüllen; darunter fällt auch ein Mindestalter von 30 Jahren sowie ein guter, originaler oder originalgetreuer Zustand.

Anforderungen, um das 07-Kennzeichen durch die Zulassungsstelle zu erhalten

Neben der Kfz-Zulassungsstelle muss der Anwärter auf ein 07-Kennzeichen auch ein polizeiliches Führungszeugnisses vorlegen. Hierbei wird über das Bundeszentralregister geprüft, ob Verkehrsstraftaten vorliegen, die der Erteilung des 07-Kennzeichens im Wege stehen.
Das Führungszeugnis wird direkt an die zuständige Zulassungsstelle weitergeleitet, die darüber entscheidet, ob eine KFZ-Zulassung mit 07-Kennzeichen in Frage kommt.

Nach der Zuteilung der 07er Zulassung wird vom Sachbearbeiter der Zulassungsstelle ein gesonderter Fahrzeugschein ausgestellt, in dem alle dem Kennzeichen zuzuordnenden Oldtimer mit der Fahrgestellnummer eingetragen werden. Jedes Fahrzeug muss vom Besitzer unterschrieben werden.

Rote Nummernschilder auf Bewährung – Oldtimer 07-Zulassung

In einigen Zulassungsstellen gilt: Das rote Kfz-Kennzeichen wird zunächst nur für ein Jahr auf Probe erstellt. Wenn keine Unregelmäßigkeiten in der Probezeit der 07er Zulassung passieren, wird die Zulassung bis auf Widerruf unbefristet verlängert.

Null Punkte Toleranz bei der 07er Zulassung

Zusätzlich wird von der Zulassungsstelle ein Auszug aus der Flensburger Verkehrssünderdatei vom KBA verlangt, um den aktuellen Punktestand zu überprüfen. Je nach Zulassungsstelle sind bei der Vergabe von 07-Kennzeichen bis zu fünf Punkte erlaubt. Jedoch gilt in den meisten Behörden eine null Punkte Toleranz.

Vorteile von 07-Kennzeichen

  • Pauschale Besteuerung, günstig für Besitzer von Oldtimer Sammlungen
  • Keine Umweltplakette benötigt, freie Fahrt in Umweltzonen
  • Nur ein Kennzeichen für mehrere Fahrzeuge
  • Regelmäßige Besuche beim TÜV entfallen

Nachteile der 07er Kennzeichen

  • Eingeschränkte Nutzung, keine Alltagsnutzung möglich
  • Kann zu Problemen bei Fahrten im Ausland führen (da nicht überall bekannt)
  • Umständliche Handhabung durch das Umstecken vom Kennzeichen sowie der Führungspflicht eines Fahrtenbuches