Peugeot 145 S Torpedo Tourer – Baujahr 1914

Der Peugeot 145 S war ein beliebtes Sporttourenmodell, das in den Jahren 1913/1914 im Werk in Lille hergestellt wurde. Es wurden 325 Exemplare gebaut, heute sind nur noch einige wenige bekannt.

Peugeot 145 S Torpedo Tourer – Baujahr 1914

Mitte der 1910er Jahre konnte Peugeot schon auf fast 25 Jahre Automobilbau-Erfahrung zurückblicken und war der führende französische Automobilhersteller. Auf Basis der ausgesprochen zuverlässigen Automobile und der großen Erfolge der Rennsportabteilung, die bei der Schwesterfirma Lion-Peugeot angesiedelt war, hatte Peugeot sich einen sehr guten Ruf erarbeitet.

Peugeot 145 S Torpedo Tourer – Baujahr 1914

Die Peugeot-Rennwagen-Typen L 76 und L 46 – sowie die späteren Derivate wie 3-Liter etc – waren ab ca. 1911 bei Grand Prix Rennen in Frankreich permanent erfolgreich.

Bei der dritten Ausgabe der 500 Meilen von Indianapolis siegte ein von Jules Goux pilotierter Peugeot L 46 als erstes europäisches Fahrzeug.

Der Peugeot 145 S profitierte von den sportlichen Erfolgen des Unternehmens bei Automobilrennen. Er war mit einem dreifach gelagerten 4,5-Liter Vierzylindermotor ausgestattet, der den Wagen über ein Vierganggetriebe antrieb und für eine Höchstgeschwindigkeit von über 80 Km/h gut war.

Die steuerliche Einstufung in Frankreich erfolgte als “18 CV”.

Der hier gezeigte Typ 145 mit der Fahrgestellnummer 20644 wurde – ausweislich der Dokumentation der L‘Aventure Peugeot – im Werk Lille gebaut und am 30 Mai 1914 nach New York verschifft. Über seine Geschichte in den USA ist dann über 50 Jahre so gut wie nichts bekannt.

Peugeot 145 S Torpedo Tourer – Baujahr 1914 - Detail

Erstmals tauchte er im Jahr 1968 wieder auf, als er auf der New York International Auto Show auf dem Peugeot-Stand präsentiert wurde.

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Später wurde er von seinem Besitzer auf einer 6.700 Meilen (etwa 11.000 Kilometer) Trans-Continental Tour von Küste zu Küste gefahren. In Kalifornien wurde er verkauft und Anfang der 1990er Jahre in teilzerlegtem, schlechten Zustand wieder aufgefunden. U. a. fehlten die Kotflügel.

Mitte der 1990er Jahre wurde er vom bekannten kalifornischen Restaurator Allan Taylor in Stand gesetzt und bekam die für die Entstehungszeit korrekte Lackierung in den Farben Aubergine und Bordeaux. Der Innenraum wurde in karamellfarbenem Leder neu gepolstert und die Kotflügel nach ursprünglichen Plänen gefertigt.

Das Auto behielt seinen originalen Kofferraum aus Weidengeflecht; der aus demselben Material gefertigte, seitlich montierte Schirmhalter enthält eine Nachfertigung eines Schirmmodells aus dem Jahr 1913.

Der jetzige Besitzer hat den Wagen seit 1999 und zeigte ihn auf mehreren großen Concours d ‘ Elegances. Darunter auch die Louis Vuitton Classic im Hurlingham Club in London, wo er Klassensieger wurde.

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