Ljubljana (Leibach) / Slowenien – vom 25. – 27.6.2007

Der Bericht stammt von unserem leider inzwischen verstorbenen Mitglied Uwe Czernay.
Den Peugeotfreunde Rhein-Main vielen Dnk für die Genehmigung zur Verwendung ihrer Bilder.

Bei einer Anreise von Ganderkesee nach Ljubljana von ca. 1300 km einfach, war es nötig, den hauseigenen Transporter mit unserem Schmuckstück schon am Mittwoch zu beladen, da wir morgens um 5:00 am folgenden Donnerstag starten wollten. Geplant war die Reise wie folgt in zwei Schritten: 900 km bis Bad Reichenhall, dann die letzten 400 km nach Ljubljana via Tauern-Autobahn (A10).

Wir starteten also wie geplant auf der A1, A30, A33 – auf diesem Stück muss ein Stück Bundesstraße gefahren werden. Da auf unserem NAV-System die Autobahn ohne diese Unterbrechung programmiert ist, sollten wir immer wieder umkehren. Diese ewigen Ermahnungen sorgten dann auch für den ersten Nervenkitzel zwischen Pilot und Copilot. Zusätzlich hielt meine extra für diese Fahrt kreierte Verzurrung nicht, was mir der Copilot natürlich andauernd, bis zur Abstellung, meinte unter die Nase reiben zu müssen!

Weiter auf der A44, A7 bis „Hattenbacher Dreieck“. Dann kam der Stau, Umleitung, Stau, Umleitung und nochmals Stau bis hinter München. Bis Bad Reichenhall lief es dann. Mittlerweile war es nahe 21.00 Uhr; nichts zu beißen, noch kein Bett, die Stimmung war entsprechend „gut“, man hatte sich eigentlich nichts mehr zu sagen (selbst ich habe mich heimlich gefragt, warum ich mir das antue?).

Nach dem wir es dann doch noch bis zum vorher bestellten Hotel geschafft hatten, brachte uns der Besitzer höchstpersönlich in die Stadt, um etwas zwischen die Kiemen zu bekommen, da die Hotelküche schon geschlossen hatte. Nach diesem Nachtmahl, zwei Weizenbier, dem Enzian und einem Spaziergang unter Rauchen der Friedenspfeife, kamen sich dann sogar Pilot und Copilot wieder etwas näher.

Der Freitag war dann, gemessen am Vortag, ein sehr guter Tag für uns. Die A10 war nicht sehr befahren und so rollten wir durch Österreich von Tunnel zu Tunnel und hielten Ausschau nach Mitstreitern. Da, endlich hinter dem Tauerntunnel sahen wir die ersten Franzosen mit ihren Peugeot 404 Cabriolet unterwegs. Wir winkten uns freudestrahlend zu und wussten uns auf der richtigen Spur. Weiter durch den Karawankentunnel waren wir auf slowenischen Boden. Vor Ljubljana gab es dann allerdings wieder einen Stau, aber wir hatten ja nun Erfahrung damit!

Dank des gelieferten Stadtplanes fanden wir das Hotel sofort und konnten uns anmelden. Die Unterbringung war komfortabel und gut. Vor dem Hotel herrschte natürlich ein großes Durcheinander an Autos und Menschen aus dem europäischen Raum, überwiegend aus Frankreich, sowie Australien und Südafrika.

Nachdem Hotel und Anmeldung geregelt waren, machten wir uns mit unserem Gespann auf die Suche nach dem Peugeot-Händler, bei dem die Gespanne geparkt werden sollten. Dort angekommen, fanden wir eine Zugmaschine mit geschlossenem Auflieger vor, so wie verschiedene andere Ankömmlinge beim Abladen. Wie wir vom anwesenden Vertreter von Peugeot-Slowenien erfuhren, brachte dieser LKW vier verschiedene Autos aus dem Museum in Sochaux und zwar einen 601, 402, 403 Cabrio und 304 Cabrio, wovon wir uns beim Ausladen dann auch überzeugen konnten. Dort lernten wir auch gleich den neu ernannten Mechaniker des Museums, Ms Alain Labrell, kennen.

Nachdem wir unsere Neugier befriedigt hatten, fuhren wir nun mit dem 202 zurück zum Hotel, wo wir wie alle übrigen Teilnehmer in eine Tiefgarage (ca. 200 m vom Hotel entfernt) eingewiesen wurden. Das Ticket für die Tiefgarage galt für 3 Tage. Der Abend klang durch eine Fütterung der Zehntausend am Buffet, wobei sich zeigte, dass das Hotel wohl die Essensmenge unterschätzt hatte, sowie die üblichen, bekannten Reden, ohne dies abwerten zu wollen, aus.

Erwähnen möchten wir Herrn Hans-Josef Koch von Peugeot D, welcher uns schon vor dem Hotel ansprach, sich als Anlaufadresse für die wenigen deutschen Teilnehmer anbot und sogar Grüße von Herrn Schalberger in Form einer Tüte überbrachte. So wurde dies schon mal ein sehr netter Abend.

Der nächste Tag hatte ein prall gefülltes Programm – Ausfahrt und Besuch der großen Tropfsteinhöhle von Postojna (Postojnska Jama). Eine Tropfsteinhöhle dieser Größe haben wir noch nicht gesehen. Alleine die Einfahrt wird über die Schiene bewältigt und dann noch kilometerlange Gänge. Auch Kaiser Franz Josef I von Österreich gehörte schon zu ihren Besuchern. Anschließend Picknick unter Bäumen, danach Weiterfahrt zu dem technischen Museum von Bistra, einem renovierten Schloss mit dazugehörigem Wirtschaftsteil, in dem u. a. die Autos vom ehemaligen jugoslawischen Präsidenten Tito, wie z. B. Cadillac, Horch, Adler, Mercedes und andere wie Puch, Steyer sowie Landmaschinen, Traktoren, Dampfmaschinen, alte Wassermühlen und vieles mehr zu sehen waren.

Erwähnen möchten wir, das es zwar ein „Roadbook“ gab, dieses aber bei dem geplanten Ablauf nicht unbedingt erforderlich war. Die Autos waren dem Alter der Fahrzeuge entsprechend in verschiedene Gruppen (A, B. C usw.) aufgeteilt. Jede Gruppe hatte ihren Führer, welcher sie mit einem modernen Wagen anführte und so konnte man in aller Ruhe hinterher fahren. Wir gehörten übrigens zur Gruppe A. Dieser Führer war gleichzeitig auch der Ansprechpartner für alle Wehwehchen. Wir empfanden dies als eine sehr gute Lösung!

Zurückgekehrt zum Museums-Parkplatz, fanden wir eine Mitteilung der Organisationsleitung mit der Bitte, unser Auto zum Gala-Dinner zwecks Ausstellung mit auf die Burg zu bringen, an unserer Windschutzscheibe. Von dieser Ehre waren noch ein paar andere Autos der Gruppe „A“ betroffen. Die Rückfahrt zum Hotel war dann jedem selbst überlassen.

Nach kurzem Ausruhen mussten wir schon wieder auf die Walz, natürlich wie aufgefordert mit dem 202. Man muss wissen, dass die Burg normalerweise für jeglichen Verkehr gesperrt ist. Im Burghof angekommen, wurden die Autos, mit den entsprechenden Plakaten im Hintergrund, aufgestellt. Im inneren Hof war dann der übliche Sektempfang mit Folklore, Musik und Warten auf den Peugeot 402 mit der Startnr. A01, Fahrer Ms. Thierry Peugeot, welcher dann mit den Honoratioren der Stadt/Land bald eintraf. Herr Schalberger von Peugeot D war inzwischen auch zu uns gestoßen. In dieser Konfiguration haben wir dann auch einen Tisch mit Beschlag belegt, Peugeot Deutschland eben.

Das Essen war nach unserer Meinung sehr gut, wie übrigens während der ganzen Zeit. Gegen Ende dieser Gala tauchte auf einmal Th. Peugeot an unserem Tisch auf und diskutierte mit H. Schalberger, wobei wohl auch die Deutsch/Französische Mentalität zur Sprache kam. Da mein Copilot und ich ein wenig französisch sprechen, haben wir natürlich Ms. Peugeot aufgefordert, uns das doch mal aus seiner Sicht zu erklären, was er dann auch tat. Interessante Meinung der Fa. Peugeot. Außerdem lernten wir noch den neuen Geschäftsführer der L’Aventure, Mme. Francoise Dubois, kennen, welche Ms Jean-Paul Hazard abgelöst hat.

Nach dem wir dann unter Beleuchtung von anno 1949 den Nachhauseweg zum Hotel angetreten hatten und sicher dort anlangten, waren wir fertig mit Jack und Büx und schliefen den Schlaf des Gerechten in den nächsten Tag.

Für diesen Tag war eine Reise nach Bled, an einen wunderschönen See, an dem man lustwandeln Boot fahren konnte, angesetzt. Außerdem sollte dort auch das Abschlussessen mit Preisverleihung stattfinden.

Wir starteten bei schönem Wetter wie am vorigen Tag in besagten Gruppen und genossen die Fahrt. Wer konnte, ließ seinen Trailer folgen, damit von Bled aus die Heimfahrt direkt angetreten werden konnte. Auch viele Selbstfahrer folgten diesem Beispiel. Just vor unserem Ziel fing es erst an zu regnen und dann zu schütten. Und so blieb es auch für die nächsten Stunden, schade für diesen Ort. Aber, bekanntlich hat ja alles zwei Seiten und so konnten wir feststellen, das unsere Frontscheibe, nachdem sie zum dritten Mal ein/ausgebaut worden war, endlich dichthielt!

Bevor es ans Buffet ging, spielte noch eine Folkloregruppe auf. Das Mittagsbuffet war wieder hervorragend und so war die Stimmung trotz des Regens sehr gut. Bei der Abschiedsrede erfuhren wir auch, dass dies die Veranstaltung mit den meisten Teilnehmern bis dato war. Wer hätte dies gedacht.

Gegen 15 Uhr machten sich dann die Auflösungserscheinungen krass bemerkbar. Es hatte aufgehört zu regnen und so rollten wir dann alleine über die fast leere Autobahn auf kürzestem Wege Richtung Hotel bzw. Ljubljana. Dort angekommen parkten wir nun den 202 in der Hotelgarage. Dass der 202 dort unten sieben Tage geparkt werden sollte, da wir am nächsten Morgen für eine Woche Venedig mit unserem „Alltagsauto“ besuchen wollten, war das eine gute Lösung.

Nur, das „Alltagsauto“ und der Anhänger standen ja beim Peugeot-Händler. Gerade als wir uns an der Hotelrezeption ein Taxi bestellen wollten, sollten die 4 „Socheaux-Fahrzeuge“, welche noch vor dem Hotel standen, zu unserem Peugeot-Händler, wo der Lkw stand, zum Einladen gebracht werden. Wir fragten, ob wir mitfahren könnten. Dabei stellte sich heraus, dass ein Fahrer fehlte und so bot man uns erfreut an, einen Wagen, welchen wir auch noch aussuchen konnten, zu übernehmen. Wir entschieden uns für den 403 Cabrio und hatten somit noch ein schönes Erlebnis.

Nach dem wir uns herzlich von der Peugeot-Mannschaft verabschiedet hatten, setzten wir uns in unser Auto und fuhren zurück zum Hotel. Der Anhänger war nach wie vor beim Peugeot-Händler geparkt. Nun war Ruhe!

Wir haben uns dann noch die schöne Stadt angesehen (ich war mal im Jahre 1950 als Lehrling mit dem Fahrrad da, konnte aber nichts wiedererkennen) und irgendwo vortrefflich zu Abend gegessen.
Dabei entdeckten wir doch noch einzelne wenige Teilnehmer aus anderen Hotels, zu erkennen am stolz getragenen Peugeot-Löwen.

Die Reise nach Venedig wurde wie geplant durchgeführt. Nach dem Venedig-Urlaub fuhren wir zurück nach Ljubljana, um den Anhänger zu holen und den 202 aufzuladen. Anschließend dann sofort weiter nach Bad Reichenhall. Dort haben wir noch einen Zwischenstopp von zwei Nächten eingelegt, um uns noch Salzburg anzuschauen. Den Rest der Reise nach Hause wurde dann ohne Stau und Probleme bewältigt. Das war es!!!!

Der 402 Eclipse von Peugeot Deutschland in Slowenien